PresseKat - NOZ: Lebensmittelhandel: Privatinitiative als Einstiegsstufe für staatliches Tierwohllabel denkbar

NOZ: Lebensmittelhandel: Privatinitiative als Einstiegsstufe für staatliches Tierwohllabel denkbar

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(ots) - Lebensmittelhandel: Privatinitiative als
Einstiegsstufe für staatliches Tierwohllabel denkbar

"Haltungsbedingungen in der Breite verbessern" - Bauernpräsident
Rukwied: Jedes fünfte Schwein aus Tierwohl-Stall

Osnabrück. Die Privatinitiative Tierwohl könnte nach Ansicht des
deutschen Lebensmitteleinzelhandels auf Dauer in dem geplanten
staatlichen Tierwohllabel der Bundesregierung aufgehen. Im Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte
Dachverbandssprecher Christian Böttcher, die millionenschwere
Initiative Tierwohl von Handel und Landwirten biete "perspektivisch
beste Voraussetzungen, als Einstiegsstufe für ein staatliches
Tierwohllabel zu fungieren". Generell begrüße der Lebensmittelhandel
die Initiative der Bundesregierung. "Ziel muss es sein, die
Haltungsbedingungen in der Nutztierhaltung in der Breite zu
verbessern." Dabei dürfe aber die Frage der Finanzierbarkeit nicht
aus den Augen verloren werden. "Sollte das Tierwohl wegen zu hoher
Erwartungen und Ambitionen in der Nische verharren, wäre weder den
Tieren noch den Tierhaltern geholfen", so Böttcher.

Bei der Initiative Tierwohl zahlen Handelskonzerne Geld in einen
Fonds. Aus diesem werden dann bessere Haltungsbedingungen für
Schweine und Geflügel finanziert. Erst kürzlich wurde die Initiative
für den Zeitraum 2018 bis 2020 verlängert. Die teilnehmenden
Handelsunternehmen, darunter Aldi, Lidl, Edeka und Rewe, haben sich
verpflichtet, dann jährlich 130 Millionen Euro zu zahlen.
Bauernverbands-Präsident Joachim Rukwied sagte im Interview mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch), die Initiative sei ein Erfolg
mit hohem Marktanteil: "Wir gehen davon aus, dass wir bis 2020 jedes
fünfte Schwein in Deutschland unter den hohen Standards der
Initiative mästen." Der Bauernpräsident warnte allerdings auch, dass




das staatliche Label die Privatinitiative nicht gefährden dürfe.
"Wenn sich parallel Label etablieren, freut uns das und wir begleiten
diesen Prozess gerne", so Rukwied.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will am
Donnerstag Details zum staatlichen Label präsentieren. Es soll
zunächst im Schweinefleischbereich starten.



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Datum: 18.01.2017 - 05:00 Uhr
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