(ots) - Die meisten Menschen in belagerten Gebieten Syriens
warten nach wie vor auf humanitäre Hilfe - und das trotz des
Waffenstillstandsabkommens, das Russland und die Türkei am 30.
Dezember initiiert haben. Zusätzlich haben sich die Bedingungen durch
den Wintereinbruch drastisch verschärft.
Zahlreiche Notleidende, darunter auch Kinder, für die sofortige
medizinische Hilfe lebenswichtig ist, können nicht evakuiert werden.
Im Link weiter unten in dieser Pressemeldung finden Sie das Foto
eines 10-jährigen Jungen in Madaya, der vor über einem Monat während
eines Raketenangriffs schwer verletzt wurde. Da er die Stadt nicht
verlassen konnte, fürchtet seine Familie, dass er sein Augenlicht
verliert, weil er vor Ort nicht ausreichend behandelt werden kann.
Nach dem Ende der Belagerung von Ost-Aleppo leben laut UN immer
noch ca. 700.000 Menschen, davon 300.000 Kinder in bis zu 15 über
ganz Syrien verteilten besetzten Gebieten. Bislang hat nur eine
einzige Region dieses Jahr Hilfe erhalten: Ein Konvoi erreichte am 7.
Januar Moadamiya außerhalb von Damaskus. Geliefert wurden
Nahrungsmittel, Bildungsmaterialien und einige medizinische Vorräte,
allerdings wurden Operationsinstrumente und medizinische Apparaturen
dem Konvoi entnommen, auch Notfallausrüstungen für
Lungenentzündungen.
Nach über zwei Monaten war das die erste humanitäre Hilfslieferung
in diese Gegend, im Dezember gab es nur eine einzige in das besetzte
Gebiet Khan Eshieh. Folglich haben Hunderttausende Menschen in Syrien
monatelang keine Unterstützung erhalten.
Madayas Bewohner berichten von eiskalter Witterung und haben
gleichzeitig keinerlei Heizöl, während Scharfschützen verhindern,
dass sie sich Brennholz suchen können. Die gleichen Szenen spielen
sich in den anderen belagerten Gebieten ab. Ein Lehrer aus Madaya
berichtete: "Die Situation ist schrecklich: Nicht nur werden wir
pausenlos bombardiert und von Heckenschützen beschossen. Es ist auch
eiskalt und schneit. Wir sind so müde und erschöpft."
Save the Children verlangt, dass Kinder und ihre Familien, die
seit Monaten, zum Teil schon seit Jahren eingekesselt sind und von
der Versorgung mit Essen, Wasser und medizinischer Hilfe
abgeschnitten wurden, bevorzugt behandelt werden müssen, sobald
Kampfhandlungen unterbrochen oder beendet werden. Außerdem müssen die
Konfliktparteien sofort sicherstellen, dass Hilfskonvois durchkommen
und nicht durch verzögernde Genehmigungsverfahren gestoppt werden.
Für Interviewanfragen an unsere Mitarbeiter vor Ort (Englisch)
wenden Sie sich bitte an unsere Presseabteilung.
Alle Zusatzmaterialien sind unter der Angabe ©Save the Children
kostenlos verwendbar.
Foto-Link zu dem verletzten Jungen in Madaya: http://ots.de/QCDCN
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