(ots) - Deutschland nimmt mehr als 12.000 Asylbewerber
aus anderen Staaten zurück
Dublin-Verfahren: Zugleich schickte Bundesrepublik 4000 Migranten
in andere Länder
Osnabrück. Deutschland hat im vergangenen Jahr mehr als 12.000
Asylbewerber aufgrund der sogenannten Dublin-Verordnung aus anderen
Staaten zurückgenommen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) unter Berufung auf Zahlen aus dem
Bundesinnenministerium. Zugleich schickte die Bundesrepublik fast
4000 Migranten in andere Länder zurück, wo nun über deren Asylantrag
entschieden wird.
Die meisten Asylbewerber übernahm Deutschland aus Schweden, das
etwa 3700 Menschen nach Deutschland überstellte. Es folgen die
Niederlande (1686), die Schweiz (1277), Dänemark (1109) und Belgien
(763). Insgesamt waren es 12091 Ãœberstellungen. Laut Ministerium
erfolgten die Rücküberführungen in der Regel, weil die Migranten
bereits in Deutschland einen Asylantrag gestellt, aber das Verfahren
nicht abgewartet hatten. Zudem übernimmt Deutschland Antragssteller,
deren Ehepartner oder Kinder in der Bundesrepublik entweder Asyl
begehren oder denen bereits Schutz gewährt wird. Die größte Gruppe
der Betroffenen waren laut Ministerium mit etwa 30 Prozent Iraker.
Die meisten Asylbewerber aus Deutschland zurück nahmen demnach
Italien (916) und Polen (884). Deutlich weniger Migranten wurden nach
Spanien (351), Ungarn (294) und Schweden (280) überstellt.
Das Dublin-System sieht vor, dass ein Asylverfahren dort geführt
wird, wo ein Migrant zum ersten Mal europäischen Boden betreten hat.
Die Rücküberstellungen nach Griechenland sind allerdings 2011 nach
Gerichtsurteilen ausgesetzt worden. Ebenso hatte die Bundesregierung
im Jahr 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise vom sogenannten
Selbsteintrittsrecht Gebrauch gemacht und sich vor allem in Bezug auf
syrische Migranten für zuständig erklärt. In solchen Fällen erfolgt
keine Rückschiebung.
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