PresseKat - Trendwende bei den Spitzenmieten im Einzelhandel

Trendwende bei den Spitzenmieten im Einzelhandel

ID: 1447108

(ots) - Der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsimmobilien
ist im abgelaufenen Jahr von einem zurückhaltenden Handel geprägt
gewesen. Die Konsequenz: Erneut ging der Flächenumsatz im Vergleich
zum Vorjahr zurück. So setzte der Markt nach JLL-Angaben bei 1.070
Deals 487.000 m² um - rund 7 % weniger als im Vorjahr und mit rund 15
% deutlich unter dem 5-Jahres-Schnitt von 569.000 m². Da die Anzahl
der Abschlüsse konstant blieb, waren sie im Umkehrschluss
durchschnittlich deutlich kleiner als im Vorjahr. Den besten Umsatz
des Jahres erzielte dabei das Abschlussquartal mit 134.000 m². Mit
284 wurden zwischen Oktober und Dezember auch die meisten Verträge
abgeschlossen.

Zugleich stagnieren die Spitzenmieten in den Big 10. Seit Ende
2013 hatte das Wachstum im Jahresschnitt 6,8 % betragen. Doch in den
vergangenen zwölf Monaten hat der Markt in dieser Hinsicht deutlich
an Dynamik verloren. Im abgelaufenen Jahr waren es nur noch 1,2
Prozent. Noch deutlicher fällt die Konsolidierung mit Blick auf die
185 größten Städte in Deutschland aus: Hier stiegen die Mieten 2016
nur noch um 0,1 %.

2016 war gut zu sehen, dass Handelsketten derzeit sehr genau
prüfen, bevor sie sich an einen Standort binden. Das gilt vor allem
für Textilhändler. Dadurch entstehen aber auch Lücken und somit
Chancen für andere Branchen wie Gastronomie und Gesundheit/Beauty.
Für das kommende Jahr rechnet JLL damit, dass der Markt erneut
kämpfen muss, um seine Dynamik zu erhalten. In einzelnen Standorten
kann es sogar dazu führen, dass die Spitzenmieten erstmals seit
langem wieder zurückgehen.

Aktueller Spitzenreiter ist die Kaufingerstraße in München mit 360
Euro pro Quadratmeter im Monat. Dahinter folgt Berlins
Tauentzienstraße mit 350 Euro. Die Frankfurter Zeil belegt mit 310
Euro den dritten Platz. Es folgen die Königsallee (Düsseldorf/290




Euro), die Spitalerstraße (Hamburg/280 Euro), die Schildergasse
(Köln/255 Euro) und die Königstraße (Stuttgart/250 Euro).

Stabil zeigte sich bei der Vermietung der Anteil der
Big-10-Städte, die 2016 rund 180.000 m² umsetzen und damit einen
Anteil von 37 % am Gesamtvermietungsvolumen hatten. In den
vergangenen fünf Jahren hatte sich dieser Wert zwischen 33 % und 39 %
bewegt. Primus war dank eines starken Schlussquartals die Hauptstadt
Berlin, die insgesamt 36.000 m² verbuchte. Sie war vor allem
Ausgangspunkt für viele internationale Marken, die nun auch auf dem
deutschen Markt Fuß fassen wollen. Dazu zählten im letzten Quartal
der britische Modehändler Topshop sowie das Label Samsøe. Hinter
Berlin landete Frankfurt mit 28.000 m², wofür vor allem mehrere
Projektentwicklungen wie der Neubau Zeil 111 oder der Umbau der
Kaiserpassage verantwortlich waren. Die Bronzemedaille geht für das
abgelaufene Jahr mit 27.000 m² an Stuttgart, das sein bestes Ergebnis
der vergangenen fünf Jahre ablieferte.

Deutlich unter ihrem Langzeitschnitt blieben derweil die
Großstädte Hamburg (20.000 m²), Köln (17.000 m²) und Düsseldorf
(15.500 m²). Dabei erzielte die Domstadt mehr als die Hälfte seines
Umsatzes im letzten Quartal 2016.

Ein innerbayerisches Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich derweil
München mit 13.300 m² und Nürnberg 13.100 m². Während München
signifikante Großabschlüsse fehlen, verzeichnete Nürnberg gleich fünf
für den Markt relativ große Anmietungen.

In allen Standorten setzte sich der Trend zu kleineren und
mittelgroßen Flächen fort. Drei Viertel aller Anmietungen entfielen
auf diese Größenordnungen. Zugleich zeichnete sich 2016 eine
Verschiebung bei den Nutzern ab. Spitzenreiter Textilien mietete nur
noch für 260 Mal an - nach 292 Abschlüssen im Vorjahr. Zugleich
stockte der Bereich Gastronomie seinen Anteil um 40 Abschlüsse auf
219 auf. Auch die Gesundheit- und Beautybranche legte um 20
Abschlüsse zu und kommt für das Gesamtjahr auf 84.

Das wirkt sich auf die Verteilung beim Flächenumsatz aus: Lag der
Textilanteil 2014 noch bei 40 %, so ging er über 37 % im Vorjahr
aktuell 33 % zurück. Die Gastronomie etablierte sich derweil bei rund
20 % und verkürzte den Rückstand so kontinuierlich. Viel spricht
dafür, dass dieser Trend anhält. So haben nationale und
internationale Konzepte bereits ihre Expansion angekündigt - darunter
die vegane Kette Alge oder die auf Süßspeisen spezialisierte US-Marke
Cinnabon. Auch Unternehmen aus dem Segment Gesundheit/Beauty sind auf
Expansionskurs und steigerten ihren Flächenumsatz um die Hälfte von
10 % auf 15 %. Neben den großen Drogerieketten nahmen vor allem
bundesweite Fitness Studios wie McFit und Fitness First große Flächen
ab.



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tel +49 69 2003 1366
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Datum: 23.01.2017 - 09:00 Uhr
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