(ots) - Atommüll aus Frankreich und England kommt nicht
vor 2019 zurück nach Deutschland
26 Castoren sollen in Zwischenlager bei Kraftwerken - Weiterer
Radioaktiver Abfall aus Frankreich soll nach Ahaus
Osnabrück. Die Rückholung des deutschen Atommülls aus
französischen und englischen Wiederaufarbeitungsanlagen beginnt nicht
vor 2019. Das hat das Bundesumweltministerium auf Anfrage der Grünen
mitgeteilt, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). 26
Castoren aus La Hague und Sellafield sollen nach ihrer Rückführung in
den Zwischenlagern an den Atomkraftwerken Philippsburg, Brokdorf,
Biblis und Isar aufbewahrt werden.
Laut Ministerium haben die Lagerbetreiber bislang aber noch keine
dafür notwendigen Änderungsanträge beim Bundesamt für kerntechnische
Entsorgungssicherheit gestellt. Dies solle voraussichtlich noch im
ersten Halbjahr 2017 geschehen. Zudem seien technische Fragen zur
Beladung der Castoren in Frankreich und England noch nicht geklärt.
Eine Ministeriumssprecherin bestätigte der "NOZ", dass die Rückholung
nach den Plänen der Energiekonzerne bis 2021 abgeschlossen sein soll.
Neben den Castoren muss Deutschland noch mehr als 100 Behälter mit
mittelradioaktivem Abfall aus Frankreich zurücknehmen. "Diese können
aus technischen Gründen voraussichtlich erst nach dem Jahr 2025
zurückgeführt werden", teilte eine Sprecherin des Bundesministeriums
auf Anfrage der "NOZ" mit. Dieser Abfall solle im
Transportbehälterlager Ahaus in Nordrhein-Westfalen aufbewahrt
werden.
Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen im
Bundestag, kritisierte in diesem Zusammenhang das Zaudern bayrischer
Kraftwerksbetreiber zur Ãœbernahme von Castoren. "Das war eine
unsolidarische und unnötige Belastung für alle Beteiligten", so
Kotting-Uhl. Sie sagte, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks
(SPD) müsse den Bayern jetzt endgültig und unmissverständlich klar
machen, dass bei der Suche nach einem geeigneten Endlager für
radioaktive Abfälle auch Bayern als Standort in Betracht komme. "Wir
können das Atommüllproblem nur gemeinsam und solidarisch lösen", so
Kotting-Uhl.
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