(ots) - Die Zahl der Auszubildenden in der Altenpflege ist
in Bremen deutlich gestiegen, von 2014 bis 2016 um 43 % von im ersten
Ausbildungsjahr. Auch das Land hat die Zahl der geförderten
Schulplätze deutlich erhöht. Der positive Trend steigender
Ausbildungszahlen wird allerdings durch die unsachliche Diskussion um
eine Abschaffung der eigenständigen Pflegeausbildung gefährdet. Davor
warnt die Bremer Landesgruppe des Bundesverbandes privater Anbieter
sozialer Dienste e.V. (bpa). "Der Berufszugang wird deutlich
erschwert, Hauptschüler werden zu Hilfskräften degradiert und stehen
als Fachkraft nicht mehr zur Verfügung. Zudem sollen die
Praxisanteile der Auszubildenden halbiert und in drei Jahren sollen
drei Berufe erlernt werden", so der Bremer bpa-Landesvorsitzende Sven
Beyer, dessen Verband viele mittelständische Pflegeunternehmen
vertritt.
Die Befürworter einer zusammengelegten Ausbildung von
Krankenpflege-, Kinderkrankenpflege und Altenpflegefachkräften
hantierten mit falschen Versprechungen und brächten jede Kritik an
diesem Plan in Misskredit, indem sie behaupteten, die Gehälter in der
Altenpflege würden durch eine Abschaffung der eigenständigen
Ausbildung steigen. "Die Generalistische Pflegeausbildung hat mit dem
Gehaltsgefüge in der Altenpflege nichts zu tun. Fachkräfte sind so
begehrt, dass wir sie schon jetzt so gut bezahlen, wie es im System
der Pflegeversicherung überhaupt möglich ist", so Beyer. An diesem
Finanzierungssystem ändere sich aber durch die Zusammenlegung der
Pflegeberufe nichts. Zudem behauptet die Bundesregierung, das Thema
mit dem dritten Pflegestärkungsgesetz gelöst zu haben.
Die Generalistik stößt auf eine breite sachlich begründete
Ablehnung von Verbänden der Altenpflege, der Kinderkrankenpflege,
Berufsverbänden, dem Bundesverband der kommunalen
Pflegeeinrichtungen, etlichen Wohlfahrtsverbänden und der ganz
überwiegenden Anzahl der Ausbildungsstätten der Altenpflege sowie
weiteren Fachverbänden. "Die Betroffenen sind dagegen, weil sie den
Fortbestand ihres Berufes und ein Absinken des fachlichen Niveaus
befürchten. Gleichzeitig drohen Ausbildungsplätze verloren zu gehen,
obwohl der Altenpflegeberuf so attraktiv ist wie nie zuvor" so Beyer
abschließend.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
110 in Bremen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
290.000 Arbeitsplätze und circa 22.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 23 Milliarden Euro.
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Für Rückfragen: Hannelore Bitter-Wirtz, bpa-Landesbeauftragte, Tel.:
0421/68 54 41 75, www.bpa.de
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