(ots) - In der nächsten Ausgabe von "Druckfrisch" am
Sonntag, 29. Januar 2017, um 23:35 Uhr trifft Denis Scheck den
US-amerikanischen Schriftsteller T. C. Boyle, der mit "Die
Terranauten" seinen neuesten Geniestreich veröffentlicht hat. Im
Roman wie im Gespräch geht es um den abenteuerlichen Versuch, eine
neue Welt zu erschaffen. Und Denis Scheck spricht mit dem
französischen Autor Mathias Énard, der mit "Kompass" einen großen
Orient-Roman herausgebracht hat und im März den Preis der Leipziger
Buchmesse für Europäische Verständigung erhält - als "einzigartiger
Vermittler", so die Jury.
T. C. Boyle: Die Terranauten
Die Welt ist draußen, wir sind drinnen: Unter einer riesigen
Glasglocke proben vier Männer und vier Frauen zwei Jahre lang das
Überleben in einer künstlichen Natur. Das Experiment dient als
Vorbereitung für eine Mars-Mission - doch für Boyle ist es vor allem
ein soziales Experiment. Wie die Kandidaten es nicht erwarten können,
wirklich "auserwählt" zu werden, und wie dann nach und nach das
Paradies zum Gefängnis wird - das schildert Boyle in seinem neuen,
genialen Roman mit einer Mischung aus Ironie und Mitgefühl. Was
erwartet die Menschheit von solchen Versuchen? Warum tun Menschen
sich das an? Und warum platzen manche vor Neid, bloß weil sie nicht
dabei sein dürfen? Ein grandioser Blick auf unsere selbstverliebte
Event-Gesellschaft.
Mathias Énard: Kompass
Die Zeichen der Zeit stehen auf Konfrontation zwischen Orient und
Okzident - umso wichtiger sind Bücher wie dieses. In einer
schlaflosen Nacht streifen die Gedanken eines Wiener Orientalisten
durch die überreiche Geschichte der Beziehungen zwischen Morgenland
und Abendland, zwischen Islam, Judentum und Christentum. Mathias
Énards Werk ist eine Art Ideenroman, der den Lesern vor Augen führt,
wie viel diese Kulturen miteinander verbindet, ja, dass man den
Westen ohne den Orient gar nicht denken kann.
Außerdem empfiehlt Denis Scheck Jonas Lüschers Roman "Kraft": Ein
deutscher Rhetorikprofessor versucht sein Glück im Silicon Valley.
Dort hat ein Internet-Mogul einen Essay-Wettbewerb ausgeschrieben:
eine Million Dollar für die beste Antwort auf die Frage, warum alles,
was ist, gut ist - und wir es dennoch verbessern können. Der
Schweizer Autor Jonas Lüscher hat einen bitter-komischen Roman über
das Weltbild von Wirtschaftseliten und die Ideologie des ewigen
Fortschritts geschrieben. Am Ende ahnt auch der deutsche Professor,
dass sich die Welt nicht mit einer App retten lässt.
Und - last but not least - kommentiert Denis Scheck die aktuelle
"Spiegel"-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik).
Moderation: Denis Scheck; Realisation: Andreas Ammer. Redaktion:
Christoph Bungartz (NDR), Armin Kratzert (BR), Matthias Morgenthaler
(MDR) und Susanne Schettler (WDR).
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