(ots) -
Eine Vielzahl von Websites und Internet-Clients - wie
E-Mail-Server, E-Mail-Clients, Router oder auch Internetdienste -
unterstützt noch immer nicht alle Domain-Namen. Sie können oftmals
nur Domain-Endungen mit bis zu drei Zeichen verarbeiten - und dazu
noch lediglich in ASCII (American Standard Code for Information
Interchange, die Zeichenkodierung definiert 128 Zeichen). Dies
entspricht jedoch nicht mehr der heutigen Realität im Internet.
"Zwar können Domain-Namen und E-Mail-Adressen mittlerweile auch
nicht-lateinische Schriftzeichen wie beispielsweise Kyrillisch,
Hangul, Thai, Arabisch, Hebräisch und Griechisch umfassen, aber die
Mehrzahl der Anwendungen und Systeme im Internet unterstützt sie noch
nicht", bemängelt Lars Steffen von eco - Verband der
Internetwirtschaft e. V., zugleich Community Outreach Co-Coordinator
der Universal Acceptance Steering Group (UASG) bei ICANN.
Domains basieren heute nicht mehr nur auf ASCII, sondern auch auf
Unicode-Zeichensätzen von internationalisierten Domain-Namen und
Domain-Endungen sowie den internationalisierten E-Mail-Adressen, wie
das Beispiel im beigefügten PDF-Dokument zeigt.
Der Verband fordert die globale Internetwirtschaft auf, größere
Anstrengungen zu unternehmen, um es mehr Menschen zu ermöglichen, das
Internet sowohl in ihrer Muttersprache als auch mit allen am Markt
verfügbaren Top-Level-Domains zu nutzen. Derzeit bleiben noch zu
viele Internetnutzer außen vor.
Weniger als 5 Prozent aller Domains sind wirklich international
Insbesondere internationalisierte E-Mail-Adressen werden von
Online-Portalen noch immer viel zu selten akzeptiert, um
beispielsweise ein Benutzerkonto zu eröffnen. Der Verband verweist
dabei auf einen Test der UASG vom 30. Juni 2016. Von 235 getesteten
Websites akzeptierten bereits 90 Prozent eine ascii(at)ascii.new
Adresse, die aus einer neuen Top-Level-Domain mit 4 Zeichen besteht,
wie beispielsweise .taxi oder .shop. Sobald allerdings
Unicode-Zeichensätze statt ASCII verwendet werden, sinkt die
Akzeptanz unter 5%, wie Tests mit vollständig internationalisierten
E-Mail-Adressen gezeigt haben (Beispiel siehe PDF-Dokument).
Engineering Manager Alexander Zeh von der Certified Senders
Alliance sagt: "Viele Software- und Webentwickler überprüfen
E-Mail-Adressen oder Domain-Namen bei der Anmeldung oder in
Formularen auf ihre Korrektheit. Die verwendeten Algorithmen sind
jedoch häufig seit Jahren unverändert im Einsatz und damit leider
veraltet. Wenn dabei nicht alle Domain-Namen gleich behandelt und
akzeptiert werden, schließt man unfreiwillig potenzielle Kunden und
Besucher aus. Die nächste Milliarde Internetnutzer wird in den
kommenden Jahren aus Regionen kommen, deren Sprachen nicht auf
lateinischen Zeichensätzen basieren. Wer diese Zielgruppen erreichen
möchte, sollte schnellstmöglich 'UA-ready' werden."
Möglichst jede Benutzeroberfläche sollte umgestellt werden
Der eco Verband engagiert sich in der Universal Acceptance
Steering Group (UASG), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Universal
Acceptance weltweit zum Durchbruch zu verhelfen. Ziel ist es, dass
jede Benutzeroberfläche, die vom Nutzer die Eingabe eines
Domain-Namens oder einer E-Mail-Adresse erfordert, sowohl Unicode als
auch Zeichenfolgen von bis zu 256 Zeichen unterstützt. Dabei arbeitet
die UASG mit führenden Anbietern von Internetdiensten,
Softwareherstellern, Regierungen, Verbänden und Organisationen
zusammen. Das eco Names & Numbers Forum informiert regelmäßig über
die Arbeit und die Fortschritte der UASG.
Weitere Informationen unter:
https://numbers.eco.de/universal-acceptance
eco (www.eco.de) ist mit 1000 Mitgliedsunternehmen der größte
Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco
Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland,
fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt
Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco
Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger
der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige
Internetthemen voran.
Die Universal Acceptance Steering Group (www.uasg.tech) ist eine
von der Internet-Community getragene Initiative, die im Februar 2015
mit dem Auftrag gegründet wurde, um Universal Acceptance für alle
gültigen Domain-Namen und E-Mail-Adressen zu fördern. Die Gruppe
besteht aus Mitgliedern von mehr als 120 Unternehmen (einschließlich
Apple, GoDaddy, Google, Microsoft und Verisign), Regierungen und
Community-Gruppen. Die UASG erhält finanzielle und administrative
Unterstützung seitens ICANN.
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Weitere Informationen: eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.,
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E-Mail: info(at)eco.de, Web: www.eco.de
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