(ots) -
Insgesamt 157 Lehrlinge der Hörakustik aus dem gesamten
Bundesgebiet legten am Samstag nach dreijähriger Ausbildung
erfolgreich ihre Gesellenprüfung ab. Im Anschluss an die Prüfung
erhielten die Jungakustikerinnen und -akustiker ihre Gesellenbriefe.
Die feierliche Freisprechung fand mit über 300 Personen mit
Ehrengästen, Familie und Freunden in Lübeck, dem Sitz des Campus für
Hörakustik, statt. Das Grußwort sprach Günther Stapelfeldt, Präsident
der Handwerkskammer Lübeck.
Die drei Prüfungsbesten dieses Winterabschlussjahrgangs sind
Marina Scheef aus Schenefeld als Gesamtbeste gefolgt von Lisa Müller
aus Ottweiler mit der besten schriftlichen Prüfung. Kerstin Wilhelm
aus Dresden erlangte die höchste Punktzahl in der praktischen
Prüfung.
"Die Lehrlinge haben sich für einen abwechslungsreichen und
verantwortungsvollen Beruf entschieden", sagt Marianne Frickel,
Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). "Dieser
Gesundheitsberuf verbindet in einmaliger Weise technische,
medizinische und handwerkliche Leistungen. Und dabei sind die
Hörakustiker immer nah am Menschen." Außerdem macht die Ausbildung
sich bezahlt: So gut wie alle Absolventen haben ihren anschließenden
Arbeitsvertrag bereits in der Tasche. Die meisten werden direkt von
ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen.
Die biha hat die Akademie für Hörakustik (afh) in Lübeck vor über
45 Jahren gegründet. In Kooperation und unter einem Dach mit der
staatlichen Bundesoffenen Landesberufsschule wird eine bundesweit
einheitliche und hochwertige Aus- und Weiterbildung gewährleistet.
Drei Jahre dauert die duale Ausbildung, die abwechselnd im
Hörakustikbetrieb vor Ort, in der Berufsschule und auf dem Campus für
Hörakustik in Lübeck stattfindet. Dort lernen, wohnen und leben die
Auszubildenden für jeweils sechs Wochen pro Unterrichtseinheit im
Campus-Internat.
60 Prozent aller Auszubildenden in diesem Beruf sind Frauen. Und
obwohl jeder zweite angehende Hörakustiker Abitur hat, haben auch
alle anderen eine Chance auf diesen Beruf mit Zukunft, wenn sie die
wichtigsten Voraussetzungen erfüllen: ausgeprägte soziale Kompetenz,
medizinisches Interesse, handwerkliches Geschick und keine
Berührungsängste mit technischen und physikalischen Themen.
Schließlich müssen die angehenden Hörakustiker ihre Kunden nach der
Erfassung und Auswertung von audiologischen Messwerten u.a. umfassend
technisch und psychologisch beraten. Handwerkliches Geschick
erfordert die Anfertigung von Ohrpassstücken, während Hörsysteme
programmieren und anpassen Computerarbeit bedeutet.
In diesem Gesundheitshandwerk herrscht Vollbeschäftigung mit
langfristiger Perspektive. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche können
die jungen Hörakustiker direkt anfangen zu arbeiten. Viele
entscheiden sich schnell, den Meisterbrief zu machen. Mit ihm können
sie selbstständig einen Betrieb eröffnen und ihrerseits ausbilden.
Aber auch in Lehre und Forschung sind Hörakustiker gefragt. Das
Studium der Hörakustik bis hin zur Promotion steht ihnen ebenfalls
offen - und das allen gleichermaßen. Voraussetzung ist lediglich der
Gesellenbrief.
Jedes Jahr beginnen bundesweit über 1.000 junge Leute mit der
Ausbildung. Mit einer Ausbildungsquote von 20 Prozent zählen
Hörakustiker zu den Top-Ausbildern im deutschen Handwerk.
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.000
Hörakustiker-Betrieben und ca. 14.500 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit
qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung
der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker
in Deutschland.
Pressekontakt:
Dr. Juliane Schwoch (biha), 06131-9656028, schwoch(at)biha.de
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