(ots) - Die monatlichen Schwankungen beim Krankenstand sind
fast ausschließlich auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Am
deutlichsten wird das im Februar 2016: Nicht nur das der Krankenstand
mit 5,7% am höchsten lag, auch nahezu jeder 4. AU-Tag (24%) geht
allein in diesem Monat auf eine Atemwegserkrankung zurück. Das ist
auf eine starke Grippe- und Erkältungswelle im I. und auch IV.
Quartal 2016 zurückzuführen. Dagegen lag der Anteil der
Atemwegserkrankungen an den AU-Tagen im August 2016 bei lediglich
7,8%.
Wird der Krankenstand um diejenigen AU-Tage bereinigt, die
aufgrund von Atemwegserkrankungen angefallen sind, so sind nur noch
minimale monatliche Schwankungen feststellbar. Für die Mehrzahl der
anderen Erkrankungsarten zeigen sich somit keine oder nur geringe
saisonale Schwankungen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der
Krankenstand der beschäftigten Pflichtmitglieder in 2016 im
Durchschnitt nicht verändert (jeweils 4,8%).
Abfallbeseitigung und Postdienste mit überdurchschnittlichen
Fehlzeiten, IT-Dienstleister und Versicherungsgewerbe deutlich unter
dem Durchschnitt
In den verschiedenen Wirtschaftsgruppen zeigt sich ein ähnliches
saisonales Muster, allerdings in deutlich unterschiedlicher Höhe:
Beschäftigte in der Abfallbeseitigung, in der Post- und
Telekommunikationsbranche sowie in der Metallbearbeitung weisen über
das ganze Jahr deutlich überdurchschnittliche Fehlzeiten auf. Allein
im Monat Februar 2016 liegt der Krankenstand im Bereich
Abfallbeseitigung mit 8,4% deutlich über dem Durchschnittswert von
5,7% und mit 6,9% ebenfalls über dem Jahresdurchschnitt (4,8%).
Dagegen liegen bei den Beschäftigten im IT- und wirtschaftlichen
Dienstleistungsbereich (2,8% bzw. 4,0%) sowie im Kredit- und
Versicherungsgewerbe (3,7%) die Krankenstände der beschäftigten
Pflichtmitglieder deutlich unter dem Jahresdurchschnittswert.
Beruf und Arbeitsbedingungen bestimmen Fehlzeiten - Reinigungs-
und Altenpflegekräfte mit ganzjährig hohem Krankenstand
Auch zwischen den Berufsgruppen der beschäftigten
Pflichtmitglieder zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Höhe der
Krankenstände. Über das gesamte Jahr betrachtet haben die in
Reinigungsberufen Beschäftigten den mit Abstand höchsten Krankenstand
(6,7%). Ebenfalls überdurchschnittliche krankheitsbedingte
Ausfallzeiten weisen auch die Beschäftigten der Verkehrs- und
Logistikberufe (u.a. auch Postdienste; 6,2%) sowie der
nichtmedizinischen Gesundheitsberufe (u.a. Altenpflege; 5,5%) auf.
Einen deutlich geringeren Krankenstand haben Beschäftigte in
IT-Berufen (2,5%), in Finanz- und Steuerberufen (3,4%) sowie auch in
den medizinischen Gesundheitsberufen (z.B. Ärzte und Krankenpfleger;
4,3%).
Ein wesentlicher Einflussfaktor auf das Krankheitsgeschehen der
Beschäftigten stellen die Arbeitsbedingungen innerhalb der einzelnen
Berufe dar. Umso wichtiger ist es hier gezielt mittels Betrieblicher
Gesundheitsförderung (BGF) und Betrieblichem Gesundheitsmanagement
(BGM) frühzeitig und systematisch gegenzusteuern. Für die
Betriebskrankenkassen gehört BGF und BGM insbesondere durch ihre Nähe
zu den Unternehmen und somit zu den Beschäftigten schon lange zu
ihrem Markenkern. Im aktuellen BKK Gesundheitsreport 2016 sind hierzu
zahlreiche Best-Practice-Beispiele ausgewählter Betriebskrankenkassen
zu finden. Zudem beschäftigt sich dieser Report ausführlich mit dem
Zusammenhang zwischen Gesundheit und Arbeit. Der BKK
Gesundheitsreport 2016 steht als PDF-Datei auf der Homepage des BKK
Dachverbandes zum Download zur Verfügung
(http://www.bkk-dachverband.de/publikationen/bkk-gesundheitsreport/).
Krankenstand: Prozentualer Anteil der Krankgeschriebenen je
Kalendertag. Für die jeweilige Monatsstatistik des Jahres 2016 werden
diese wie folgt ermittelt: AU-Tage je Beschäftigten ÷ Kalendertage je
Monat = Krankenstand in Prozent. Die aktuellen monatlichen
Krankenstände sowie weitere Informationen und Materialien sind unter
folgendem Link zu finden: http://ots.de/0vtzh
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 78
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn
Millionen Versicherten.
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