(ots) - Zum "Welttag der Feuchtgebiete" (2.2.) erinnert der
NABU an die internationale Ramsar-Konvention zum Schutz dieser
bedrohten Lebensräume, die Deutschland 1976 unterzeichnet hat. Unter
den Feuchtgebieten sind insbesondere die Moore auch unter
Klimaschutz-Gesichtspunkten bedeutsam. "Moore gehören zu den weltweit
am stärksten bedrohten Ökosystemen. Sie nehmen nur drei Prozent der
Landfläche ein, binden jedoch 30 Prozent aller Kohlenstoffvorräte der
Welt - doppelt so viel wie alle Wälder", sagte NABU-Vizepräsident
Thomas Tennhardt. Der NABU hat daher im Jahr 2016 gemeinsam mit acht
Partnerorganisationen aus Polen und dem Baltikum das EU-LIFE-Projekt
"Peat Restore" gestartet.
"Im Klimaschutz wird sich zu häufig ausschließlich auf die
sichtbaren Emissionen wie die aus dem Industrie- und Verkehrssektor
konzentriert. Allerdings wird das erklärte Ziel der Weltgemeinschaft,
die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen,
selbst bei einer drastischen Reduktion dieser Emissionen nicht zu
erreichen sein, ohne gleichzeitig auf eine nachhaltige, ökologisch
ausgewogene Nutzung von Feuchtgebieten sowie Moorrenaturierungen zu
setzen. Der Schutz der Moore ist daher für das Weltklima
unverzichtbar", so Tennhardt.
Ziel des Projektes "Peat Restore" ist es, degradierte Moorflächen
in Polen, dem Baltikum und auch im Biesenthaler Becken in Deutschland
durch unterschiedliche Maßnahmen wieder zu intakten Lebensräumen zu
entwickeln und nachhaltig zu schützen. "Erst wenn die Wasserstände im
Moor angehoben werden, so dass der Boden wassergesättigt ist, kann
sich wieder Torf bilden und das Moor seine ursprüngliche Funktion als
natürliche Kohlenstoffsenke wieder aufnehmen", sagte
NABU-Moorschutzexperte und Projektleiter Dominik Zak. Insgesamt 14
Moorflächen mit einer Gesamtgröße von knapp 5.300 Hektar sollen auf
diese Weise innerhalb von fünf Jahren wieder in einen naturnahen
Zustand überführt werden.
"Neben Deutschland sind Polen und das Baltikum für den
internationalen Moor- und damit Klimaschutz bedeutend. Hier gibt es
besonders viel degradierte Moorfläche und damit ein sehr hohes
Potenzial, um die durch Menschen verursachte Freisetzung von
Treibhausgasen zu verringern", erklärte Zak. Denn trotz ihrer
geringen Flächengröße gehören die Projektländer weltweit zu den
"Top-Emittenten" bei der Treibhausgasfreisetzung aus entwässerten
Mooren. Daher setzt sich der NABU besonders in diesen Regionen für
den Moorschutz ein. In dem Projekt arbeiten neun Organisationen und
Institutionen aus fünf europäischen Nachbarstaaten zusammen, darunter
Universitäten, Naturschutzorganisationen und Wirtschaftsunternehmen.
Der NABU finanziert seinen Anteil aus dem Internationalen
Moorschutzfonds. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund
vier Millionen Euro aus dem Programm LIFE "Climate Change
Mitigation".
Hintergrund zum Internationalen Tag der Feuchtgebiete
Mit dem Beginn der 60er Jahre wurden Feuchtgebiete radikal
entwässert. Eine Folge war ein drastischer Rückgang der Wat- und
Wasservögel. Aus diesen Gründen wurde am 2. Februar 1971 in der Stadt
Ramsar im Iran ein internationales Abkommen zum Schutz dieser
bedrohten Lebensräume beschlossen. Deutschland unterzeichnete den
Vertragstext 1976 und hat sich damit verpflichtet, die nach der
"Ramsar-Konvention" geschützten 34 Gebiete in Deutschland
insbesondere als Lebensraum für die Vogelwelt zu erhalten. Zur
Erinnerung an dieses Abkommen wird der von der UNESCO ausgerufene
"Welttag der Feuchtgebiete" seit 1997 jährlich am 2. Februar
begangen.
Kostenloses Pressefoto aus dem Moor Wielkie Bloto im Slowinski
Nationalpark zum Download:
https://www.nabu.de/presse/pressebilder/index.html#moore
Mehr zum Internationalen Moorschutzfonds des NABU:
https://www.nabu.de/news/2015/08/19299.html
Mehr zur Moorschutzarbeit des NABU:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/weltweit/index.html
Pressekontakt:
Dr. Dominik Zak, Leiter des LIFE-Projektteams "Peat Restore",
NABU-Bundesgeschäftsstelle, Tel. +49(0)30.284984-1726, E-Mail:
Dominik.Zak(at)NABU.de
Christin Dammann, LIFE-Projektteam "Peat Restore",
NABU-Bundesgeschäfsstelle, Tel. +49(0)30.284984-1724, E-Mail:
Christin.Dammann(at)NABU.de
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