(ots) -
Die Landwirtschaftliche Rentenbank in Frankfurt am Main berichtet
von einer anhaltend starken Nachfrage nach ihren Förderdarlehen. Das
gesamte Neugeschäft mit Programmkrediten erreichte 2016 mit 7,7 Mrd.
Euro fast wieder das Rekordniveau des Vorjahres (7,8 Mrd. Euro).
Dabei legte die Finanzierung von Windkraftanlagen im ländlichen Raum
besonders stark zu. Die angespannte wirtschaftliche Lage vieler
landwirtschaftlicher Betriebe dämpfte hingegen das Neugeschäft in der
Fördersparte "Landwirtschaft".
"Unsere zinsgünstigen Programmkredite decken ein außerordentlich
breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten ab. 2016 waren wir
Wachstumsmotor und Krisenhelfer zugleich: Während wir den Boom
erneuerbarer Energien auf dem Land mit unseren Programmkrediten
unterstützen konnten, war es in der Landwirtschaft vor allem in der
ersten Jahreshälfte unser Liquiditätssicherungsprogramm, das vielen
Betrieben half, die Preiskrisen und ihre wirtschaftlichen Folgen zu
überstehen", so Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der
Rentenbank.
Darlehen für erneuerbare Energien und für die Agrar- und
Ernährungswirtschaft deutlich stärker gefragt
Das Neugeschäft in der Fördersparte "Erneuerbare Energien" zog
2016 kräftig um rund 27 % auf 1,9 Mrd. Euro (2015: 1,5 Mrd. Euro) an.
Dabei erhöhte sich die Nachfrage nach Finanzierungen für
Windkraftanlagen besonders deutlich um rund 37 % auf 1,5 Mrd. Euro.
In ihrer Fördersparte "Agrar- und Ernährungswirtschaft"
verzeichnete die Förderbank 2016 ebenfalls ein hohes Wachstum. Das
Neugeschäft stieg um ein Fünftel auf 954,4 Mio. Euro (793,5 Mio.
Euro), da der Finanzierungsbedarf für Gebäude und Betriebsmittel
erheblich zunahm.
Preiskrise dämpft Kreditnachfrage in der Landwirtschaft
Das Neugeschäft in der Fördersparte "Landwirtschaft" war dagegen
rückläufig. Mit 2,4 Mrd. Euro lag es um fast 25 % unter dem
Vorjahreswert (3,2 Mrd. Euro). Ursache hierfür war die angespannte
wirtschaftliche Situation vieler landwirtschaftlicher Betriebe, die
unter niedrigen Preisen für Milch, Fleisch und andere Agrarprodukte
zu leiden hatten. Allerdings entspannte sich die Situation in der
zweiten Jahreshälfte zusehends, so dass auch die Nachfrage nach
Liquiditätssicherungsdarlehen der Rentenbank von 345,2 Mio. Euro im
Vorjahr auf 108,0 Mio. Euro zurückging.
Förderdividende gestiegen
Zur Verbilligung ihrer Programmkredite setzte die Förderbank des
Bundes für die Agrarwirtschaft und die ländliche Entwicklung 66,4
Mio. Euro ein. Hinzu kamen 3,0 Mio. Euro Zuschüsse zum Programm
"Forschung für Innovationen in der Agrarwirtschaft". Einschließlich
des zur Ausschüttung vorgesehenen Bilanzgewinns in Höhe von 14,8 Mio.
Euro, den die Rentenbank ebenfalls vollständig für Förderzwecke
verwendet, summierten sich die bereitgestellten Erträge
("Förderdividende") auf 84,2 Mio. Euro (82,9 Mio. Euro).
Emissionsgeschäft: EMTN-Programm wichtigstes
Refinanzierungsinstrument
Im Geschäftsjahr 2016 nahm die Rentenbank an den nationalen und
internationalen Finanzmärkten 12,7 Mrd. Euro (13,0 Mrd. Euro) an
mittel- und langfristigen Kapitalmarktmitteln auf und erreichte damit
fast den Rekordwert des Vorjahres. Der Anteil ausländischer
Investoren lag bei 82 % (93 %). Bei Geschäftsbanken platzierte die
Förderbank 47 % (46 %) ihres Emissionsvolumens und weitere 32 % (35
%) bei Zentralbanken. Wichtigstes mittel- und langfristiges
Refinanzierungsinstrument blieb das Euro-Medium-Term-Note-Programm
(EMTN-Programm). Mit 9,0 Mrd. Euro (7,3 Mrd. Euro) lag sein Anteil
bei über 70 % am gesamten Emissionsvolumen. Daneben platzierte die
Bank zwei Globalanleihen in US-Dollar im Gegenwert von insgesamt 2,8
Mrd. Euro (3,0 Mrd. Euro).
Betriebsergebnis gestiegen
Das vorläufige Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung
(HGB) stieg gegenüber dem Vorjahr um 9 % auf 254,4 Mio. Euro (233,5
Mio. Euro). Der Vorjahreswert wurde um den Einmaleffekt einer
erfolgswirksamen Sonderausschüttung der Tochtergesellschaft LRB in
Höhe von 49,8 Mio. Euro bereinigt. Nach Risikovorsorge und Bewertung
sowie der vorgesehenen Rücklagendotierung rechnet der Vorstand für
das Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 59,0
Mio. Euro (57,0 Mio. Euro).
Bilanzsumme gestiegen
Nach ersten Berechnungen betrug die Bilanzsumme (HGB) am
Jahresultimo 2016 86,3 Mrd. Euro (83,9 Mrd. Euro). Die Forderungen an
Kreditinstitute stiegen auf 57,8 Mrd. Euro (55,7 Mrd. Euro). Dagegen
ging der Wertpapierbestand auf 17,8 Mrd. Euro (18,3 Mrd. Euro)
zurück. Auf der Passivseite der Bilanz stiegen die verbrieften
Verbindlichkeiten auf 70,0 Mrd. Euro (67,3 Mrd. Euro). Die
Eigenmittel erhöhten sich auf 4,9 Mrd. Euro (4,7 Mrd. Euro).
Kapitalquoten erhöht
Die Kapitalquoten auf Basis der EU-Bankenverordnung (CRR) haben
sich 2016 im Jahresvergleich weiter erhöht. Die harte
Kernkapitalquote betrug 23,2 % (20,2 %) und die Gesamtkapitalquote
25,7 % (23,2 %).
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