(ots) - Etwa fünf Prozent der 12- bis 17-Jährigen sind
regelmäßig in Pflegeaufgaben eingebunden / ZQP-Report "Junge
Pflegende" bietet umfassende Bestandsaufnahme zum aktuellen Wissen
Kinder und Jugendliche sind von chronischen Erkrankungen ihrer
engsten Familienangehörigen häufig sehr stark mitbetroffen. Der neue
Report "Junge Pflegende" des Zentrums für Qualität in der Pflege
(ZQP) zeigt auch, dass Minderjährige teilweise erheblich in die
Versorgung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen eingebunden sind. In
Deutschland sind etwa 230.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren
solche jungen Pflegenden, die in der Gesellschaft jedoch oft keine
Unterstützung finden.
"Wenn Kinder und Jugendliche altersangemessen in die Pflege
einbezogen werden, kann das auch positive Effekte haben. Eine
Überforderung ist jedoch leicht möglich und kann sehr schädlich
sein", sagt der Vorstandsvorsitzende des ZQP, Dr. Ralf Suhr. "Junge
Pflegende sind mit der extremen Herausforderung konfrontiert,
Heranwachsen, Schule oder Ausbildung und die Krankheit eines
Familienmitglieds unter einen Hut zu bekommen. Daher müssen wir für
die Situation sensibel sein und darauf achten, wann Hilfe nötig
wird", so Suhr weiter.
Der kostenlose Report der Stiftung liefert eine bisher einmalige
Bestandsaufnahme des aktuellen Wissens zum Thema und bringt
Expertisen aus Wissenschaft und Praxis zusammen. Beiträge von
führenden nationalen und internationalen Wissenschaftlern führen in
das Thema ein und beschäftigen sich mit der Frage, was zur besseren
Unterstützung junger Pflegender und ihrer Familien notwendig ist.
Diskutiert werden die Potenziale konkreter Hilfen wie der
Familiengesundheitspflege, Hilfen in der Schule und der
psychosozialen Beratung. Zudem berichten Experten aus der Praxis von
ihren Erfahrungen im Engagement für betroffene Kinder und
Jugendliche. Einen persönlichen Einblick in die Pflegesituation ihrer
Familie geben zwei junge Pflegende. Für die Praxis sind die
wichtigsten Informationen, Tipps und Kontaktadressen zu
Hilfsangeboten in einer kompakten Ãœbersicht zusammengefasst.
Der Report zeigt, dass die pflegenden Jugendlichen Hilfe oftmals
in beträchtlichem Umfang leisten. Die überwiegende Mehrheit von ihnen
(90 Prozent) hilft mehrmals in der Woche, ein Drittel (33 Prozent)
sogar täglich. Während die eine Hälfte der pflegenden Jugendlichen
sich durch die Pflege nicht beeinträchtigt fühlt (49 Prozent), gibt
die andere Hälfte (51 Prozent) an, dadurch belastet zu sein.
"Die Rolle von Minderjährigen in der familialen Pflege erfährt in
Deutschland zu wenig Aufmerksamkeit und führt ein Schattendasein.
Eine umfassende Bestandsaufnahme zur Situation dieser jungen
Pflegenden stand in Deutschland bisher aus. Das hat sich mit dem
ZQP-Report nun geändert", erklärt Melanie Huml, Bayerische
Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, die Schirmherrin des
Reports ist.
Kostenlose Bestellungen der Printausgabe sind per E-Mail an
info(at)zqp.de möglich.
Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.: 030-275 93 95 15
E-Mail: torben.lenz(at)zqp.de
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