(ots) - Alternative und kirchliche Banken verwenden
Kundengelder nach ethisch-ökologischen Kriterien
Umfrage: Erste Bank erhebt zusätzlichen Kundenbeitrag
Verbraucherzentralen bieten Informationen und Beratung zu
ethisch-ökologischen Geldanlagen
Das kostenlose Girokonto gehört auch bei alternativen und
kirchlichen Banken weitgehend der Vergangenheit an. Nur die Bank im
Bistum Essen bietet noch ein Girokonto ohne Gebühren und mit
kostenloser Girokarte an. Das ergab der aktualisierte
Girokontenvergleich der Verbraucherzentrale Bremen.
Im Vergleich zur letzten Erhebung im November 2016 haben sich die
Kosten für Kontoführung und Girokarte bei den zwölf untersuchten
Banken kaum verändert: Lediglich die Steyler Bank hat die Gebühren
erhöht. Einige Banken haben ihre Zinsen für den Dispositionskredit
nochmals gesenkt. Bei alternativen Banken wird ein neuer
Kundenbeitrag zum Thema: Die GLS Bank erhebt seit dem 1. Januar 2017
fünf Euro im Monat zusätzlich zu den Kontogebühren, die Ethikbank
denkt über die Einführung nach.
"Der Trend geht generell weg vom Gratiskonto. Bei alternativen und
kirchlichen Banken bekommen Verbraucher für ihr Geld nicht nur
Bankdienstleistungen. Diese Kreditinstitute wenden
ethisch-ökologische Kriterien bei ihren Bankgeschäften an.
Kundengelder fließen zum Beispiel nicht in bedenkliche Branchen wie
die Rüstungs-, Atom- oder Gentechnikindustrie", sagt Ulrike Brendel,
Leiterin des Projekts "Gut fürs Geld, gut fürs Klima" bei der
Verbraucherzentrale Bremen.
Die Bandbreite bei den untersuchten Girokontomodellen reicht vom
kostenlosen Konto der Bank im Bistum Essen bis zu jährlichen Kosten
von 72 Euro für Konto und Girokarte bei der Bank für Orden und
Mission. Viele Banken und Sparkassen in Deutschland klagen über das
niedrige Zinsniveau sowie steigende Regulierungskosten und haben in
den letzten Monaten Abschied vom kostenlosen Girokonto genommen.
Neuer Trend: Zusätzlicher Kundenbeitrag
Neu ist, dass Banken einen zusätzlichen Kundenbeitrag erheben. So
zahlen Neukunden und Mitglieder der GLS Bank seit dem 1. Januar 2017
einen Beitrag von fünf Euro zusätzlich zur Kontoführungsgebühr.
Bestehende Kunden möchte die GLS Bank laut Auskunft auf der
Internetseite von der Zahlung des Beitrags "überzeugen".
Auch die Ethikbank denkt über die Einführung eines Kundenbeitrags
im Laufe des Jahres 2017 nach. Für die anderen untersuchten
Kreditinstitute ist dieses Entgeltmodell derzeit kein Thema, wie die
Umfrage der Verbraucherzentrale Bremen ergab.
Verbraucher, die ihr Geld nicht in kontroversen Geschäftsfeldern
wie Atomkraft oder Waffenproduktion anlegen, sondern Umwelt- und
Klimaschutz fördern möchten, können sich vor Ort in ihrer
Verbraucherzentrale beraten lassen oder sich im Internet unter
www.vz-hb.de/ethisch-oekologische-geldanlage über das Angebot an
ethisch-ökologischen Geldanlagen informieren.
Girokontenvergleich der Verbraucherzentrale Bremen zu alternativen
und kirchlichen Banken:
www.verbraucherzentrale-bremen.de/mediabig/243732A.pdf
Checkliste der Verbraucherzentrale zum Kontowechsel:
www.verbraucherzentrale.de/mediabig/126861A.pdf
Über das Projekt "Gut fürs Geld, gut fürs Klima"
Das bundesweite Projekt "Gut fürs Geld, gut fürs Klima" der
Verbraucherzentrale Bremen informiert über nachhaltige Geldanlage und
Altersvorsorge. Die Verbraucherzentrale Bremen kooperiert dafür mit
den Verbraucherzentralen Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg,
Rhein-land-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein. Gefördert wird "Gut
fürs Geld, gut fürs Klima" vom Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen
Klimaschutzinitiative.
Pressekontakt:
Ulrike Brendel, Leiterin Projekt "Gut fürs Geld, gut fürs Klima"
Tel. (0421) 160 77-42
brendel(at)vz-hb.de
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