(ots) - Das Erste zeigt die zweiteilige Radio
Bremen-Dokumentation "Unsere Städte nach ´45" am Montag, dem 6.
Februar 2017, um 23:30 Uhr (Teil 1: Bomben und Bausünden) und am
Montag, dem 13. Februar 2017, um 23:30 Uhr (Teil 2: Abriss und
Protest) in der ARD-Reihe "Geschichte im Ersten".
Der erste Teil der Filme von Susanne Brahms und Rainer Krause
zeigt, von welchen Visionen Städteplaner und Architekten von Hamburg
über Bremen, Köln, Essen, Frankfurt und Erfurt bis nach Ulm oder
Regensburg geleitet waren. Deutsche Architekten um Rüstungsminister
Albert Speer hatten schon vor 1945 Wiederaufbaupläne in der
Schublade. Von allem Nazi-Pomp entschlackt, kamen sie nach dem Krieg
zum Einsatz. Ihre Vorbilder hatten sie dabei in den Prinzipien des
modernen Städtebaus der 192oer Jahre. Die fortschrittliche Stadt
sollte von Licht und Luft durchflutet sein; breite Straßen sollten
sich durch die autogerechte Stadtlandschaft ziehen. Dieser Vision
wurden oft die Reste der historischen Innenstädte geopfert. Bislang
unveröffentlichte Farbfilme von 1948, aufgenommen von einem
amerikanischen Besatzungsoffizier, zeigen Deutschland an der Schwelle
zum Wiederaufbau: was zerstört, aber auch, was noch vorhanden war.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Protest der Stadtbewohner
und zeigt von Hamburg über Köln, Bochum, Hannover, München, Erfurt
oder Regensburg, wo sie Schlimmeres verhüten konnten und wo sie
scheiterten. Und er zeigt auch, wie beispielsweise Frankfurt in
letzter Konsequenz den Wiederaufbau der Nachkriegszeit geradezu
rückgängig macht - bis heute. Anfang der 1960er Jahre war der
Wiederaufbau in Deutschland weitgehend abgeschlossen, die Wohnungsnot
fast überall beseitigt - eine große Leistung. Die Leitlinien der
modernen Stadt, die autogerechte Stadtlandschaft mit den weitläufigen
Hochhaussiedlungen auf der grünen Wiese, stießen jedoch zunehmend auf
Widerstand. Architekten und Planer hatten in den 1950er Jahren eine
moderne, schöne, neue Welt versprochen, doch die Versprechungen
konnten in den 1960ern an der Wirklichkeit gemessen werden. Und die
war, oft genug, öd und trist. Ausgerechnet die Jungen rebellierten
gegen die moderne Stadt. Sie lehnten die Trabantenstädte auf der
grünen Wiese ab und besetzten die historischen Stadtquartiere in der
Innenstadt.
Eine Produktion der Bremedia Produktion GmbH im Auftrag von Radio
Bremen für das Erste.
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