(ots) - 560.000 Putenküken in Niedersachsen getötet -
Verstoß gegen Tierschutzgesetz?
Ministerium ordnet Überprüfung an - Exportbeschränkungen wegen
Vogelgrippe
Osnabrück. Brütereien in Niedersachsen haben vor dem Hintergrund
der Vogelgrippe-Epidemie fast 560.000 gesunde Putenküken getötet. Wie
die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) berichtet, könnte den
Unternehmen deswegen nun Ärger drohen. Das Landwirtschaftsministerium
in Hannover hat die Landkreise Cloppenburg und Oldenburg angewiesen
zu überprüfen, ob das Töten der Tiere gegen das Tierschutzgesetz
verstoßen hat. Falls ja sollten die Aufsichtsbehörden
Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten oder einen Staatsanwalt wegen
strafrechtlicher Konsequenzen einschalten. Ein Sprecher des
Ministeriums bestätigte entsprechende Informationen des Blattes.
Eine Abfrage des Ministeriums bei den Kreisbehörden hat demnach
ergeben, dass die Brütereien seit Beginn der Geflügelpest-Epidemie
Ende vergangenen Jahres exakt 557.771 Putenküken getötet haben.
Exportbeschränkungen nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in der Nähe
der Unternehmen hatten die Auslieferung der Tiere ins Ausland
erschwert. "Es gibt schlicht keine Möglichkeit, die Tiere so
kurzfristig in derart hoher Zahl in anderen Ställen in Deutschland
aufzuziehen", begründete die Sprecherin eines betroffenen Betriebes
Mitte Januar auf Nachfrage der "NOZ" das Vorgehen.
Das Tierschutzgesetz erlaubt das Töten von Wirbeltieren nur dann,
wenn ein sogenannter vernünftiger Grund vorliegt. Niedersachsens
Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) habe Zweifel daran,
dass dies der Fall gewesen sei, begründete ein Ministeriumssprecher
die Anweisung aus Hannover. Wie die "NOZ" weiter schreibt, sei der
Export der Küken mittlerweile wieder möglich, es fänden keine
weiteren Tötungen statt.
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