(ots) -
Johanniter-Auslandshilfe und Else Kröner-Fresenius-Stiftung setzen
Aufklärungskampagne 2017 fort
Am 6. Februar ist der Internationale Tag gegen
Genitalverstümmelung. Die Johanniter-Auslandshilfe bewahrte seit 2014
bereits über 100 Mädchen im ostafrikanischen Dschibuti vor
Genitalverstümmelung. "Auch dank unserer Aufklärungsarbeit ist es
gelungen, dass der Prozentsatz der Beschneidung in Dschibuti von 93
Prozent, im Jahr 2006, auf 71 Prozent im Jahr 2015 gesunken ist",
freut sich Hildi Schätti, Johanniter-Projektkoordinatorin in
Dschibuti, mit Bezug auf neue Zahlen des dschibutischen Ministeriums
für Frauen und Familien.
Dank der erneuten Förderung von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung
(EKFS) können die Johanniter nun ihre Aufklärungskampagne gegen die
gefährliche und schmerzhafte Verstümmelung weiter fortführen.
"Dschibuti ist eines der Länder, wo bis heute die weibliche
Genitalverstümmelung eine große Rolle spielt", erklärt Dr. Roland
Kersten, Referent für medizinisch-humanitäre
Entwicklungszusammenarbeit bei der EKFS. Sieben von zehn Mädchen und
Frauen sind davon trotz eines gesetzlichen Verbots bis heute
betroffen. Vor allem in den ländlichen Regionen wird weiter
beschnitten. So findet bei der Ethnie der Afar die Verstümmelung
traditionell zwischen dem sechsten bis achten Tag nach der Geburt des
Mädchens statt. "Es bedarf eines sehr professionellen und sensiblen
Ansatzes, um gegen solch etablierte Rituale etwas zu erreichen", so
Kersten.
Die EKFS fördert auch in den kommenden 18 Monaten das Projekt der
Johanniter-Auslandshilfe zur Ãœberwindung von weiblicher
Genitalverstümmelung. Mit der erneuten Förderzusage in Höhe von
240.000 Euro können die Johanniter ihre Arbeit in Dschibuti
fortsetzen und weiter über die Folgen von weiblicher
Genitalverstümmelung, Kinderschutz, Frauenrechten und
Frauengesundheit aufklären. "Für uns zählt jedes Mädchen, das von
dieser brutalen Prozedur verschont bleibt" so Kersten.
Die Johanniter sind seit 1994 in Dschibuti aktiv und seit 2013
Partner des dschibutischen Ministeriums für Frauen und Familie und
Mitglied im Komitee "Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung".
Insgesamt wurden seit Beginn der Aktivitäten der Johanniter im Jahr
2012 auf Dorfebene bereits 15 Aufklärungskomitees gegründet, die rund
5.000 Teilnehmer zu Genitalverstümmelung sensibilisierten. Parallel
zur Aufklärungsarbeit wurden Alphabetisierungskurse für Frauen
angeboten, um deren Autonomie zu stärken. "Es ist wichtig, die
Entscheidung der Eltern gegen die Beschneidung durch Workshops und
Austauschbesuche intensiv zu stärken, sowie soziale Vorurteile der
Bevölkerung gegen unbeschnittene Mädchen abzubauen", so Hildi Schätti
weiter.
Interviewangebot:
Für eine Einschätzung der aktuellen Situation in Dschibuti steht
Ihnen Hildi Schätti, Projektkoordinatorin der Johanniter in Dschibuti
als Interviewpartnerin zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die
Pressestelle. Informationen zur Johanniter-Auslandshilfe:
www.johanniter-auslandshilfe.de.
Über die Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Die Stiftung wurde im Jahr 1983 von der Unternehmerin Else Kröner,
geb. Fernau, gegründet und zu ihrer Alleinerbin eingesetzt. Die
gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung dient der Förderung
medizinischer Wissenschaft und unterstützt medizinisch-humanitäre
Projekte. Die EKFS bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden
des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist.
Die Stiftung fördert satzungsgemäß nur solche Forschungsaufgaben,
deren Ergebnisse der Allgemeinheit zugänglich sind. Bis heute hat die
Stiftung mehr als 1.600 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 270
Millionen Euro gefördert. Informationen zur Stiftung: www.ekfs.de
Pressekontakt:
Johanniter-Auslandshilfe
Sandra Lorenz
Fachbereichsleiterin Kommunikation
Tel.: 030 26997-356
Mobil: 0172 563 87 40
E-Mail: sandra.lorenz(at)johanniter.de
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Dr. Ulrike Schneider
Leitung Stiftungskommunikation
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