(ots) - "Ausgerechnet die Altenpflege, die sich Monat für
Monat wieder als Berliner Jobmotor erweist, soll als erste Branche
für eine unklare Abgabe herhalten. Uns ist nicht klar, wie dieses
Geld der Altenpflege wieder zu Gute kommt." Der Berliner
Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa) Dietrich Lange fordert Gesundheitssenatorin Dilek
Kolat auf, die im Koalitionsvertrag angekündigte "Einführung einer
Ausbildungsabgabe für die Altenpflege" zu erläutern.
"Jede Entwicklung hin zu einer besseren Nachwuchsförderung für
Fachkräfte in der Pflege ist gut, aber wir haben nicht die Zeit, das
Rad neu zu erfinden." Noch sei nicht klar, wie das gestaltet werden
solle und wer am Ende die Kosten trage. "Man löst ein
Fachkräfteproblem in der Pflege nicht dadurch, dass man die
Pflegedienste und Pflegeheime zusätzlich belastet. Der Senat täte gut
daran, sich erfolgreiche Umlagesysteme in anderen Bundesländern
anzuschauen, die zu einem deutlichen Anstieg der Ausbildungszahlen
geführt habe", so Lange. Ein gutes Beispiel finde sich etwa in
Nordrhein-Westfalen. "Niemand braucht einen Berliner Sonderweg.
Strafabgaben werden die Ausbildungsbereitschaft nicht erhöhen."
Vielmehr bräuchten kleinere Pflegedienste und Heime, die derzeit
Probleme hätten, Ausbildungsstellen anzubieten, praxisnahe
Unterstützungen. "Neben der Fortführung des Berliner Bündnisses zur
Fachkräftesicherung, die auch die Attraktivität des Pflegeberufes
stärker in den Blick nimmt, können wir uns gut vorstellen, gemeinsam
mit der Senatsverwaltung aktiv um mehr Berufseinsteiger in der Pflege
zu werben", regt der bpa-Landesvorsitzende Lange an.
"Frau Kolat hat sich schon in ihrem früheren Zuständigkeitsbereich
als Senatorin für Arbeit Integration und Frauen um die Pflege bemüht.
Jetzt sollte sie schnell klarmachen, wie sie sich die Gestaltung
einer Ausbildungsumlage für die Pflege in Berlin vorstellt. Es geht
nicht darum, neue Begriffe zu erfinden, sondern die Pflegeunternehmen
in der Stadt wirksam zu unterstützen", so der bpa-Landesvorsitzende.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 9.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
350 in Berlin) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
290.000 Arbeitsplätze und circa 22.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 23 Milliarden Euro.
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Berlin, Tel.: 030/338 47 52 50, www.bpa.de
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