(ots) - Sigmar Gabriel ist bei seiner Reise nach
Washington in die Rolle des Kundschafters geschlüpft. Es ging darum,
Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Trump-Regierung wirklich tickt. Bei
seinem ersten Treffen mit dem neuen US-Außenminister Rex Tillerson
waren die bei solchen Gelegenheiten zu erwartenden, diplomatisch
weichgespülten Formulierungen von Partnerschaft und gegenseitigem
Verständnis zu hören. Aber selbst das ist ja nach den ersten
verstörenden Amtstagen Donald Trumps schon eine gute Nachricht. Wer
den politischen Berserker im Weißen Haus beeinflussen will, um ihn
möglicherweise abzubringen von seinem nationalistischen Kurs, der
muss einen möglichst intensiven Kontakt mit dieser Regierung pflegen.
Es ist ein Spiel über Bande mit ungewissen Erfolgsaussichten, denn
niemand vermag zu sagen, ob Trumps bislang gemäßigt auftretende
Fachminister sich im Zweifelsfall durchsetzen könnten gegen die
Clique von ideologischen Scharfmachern, mit denen sich Trump im
Weißen Haus umgeben hat. Aber es ist derzeit die einzige Chance, die
wir haben.
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