(ots) - Da hat der TÜV ein schönes Plaketten-Chaos
angerichtet. Als ob die Fahrer von VW-Diesel nicht schon leidgeprüft
genug wären, herrscht nun auch noch Verwirrung um die
Betriebserlaubnis. Die Umrüstung der mit Schummel-Software
ausgestatteten VW-Modelle wird sich wohl noch lange hinziehen. Daher
werden wahrscheinlich nur wenige der betreffenden Halter überhaupt in
die Verlegenheit kommen, keine TÃœV-Plakette zu erhalten, weil sie
noch nicht haben nachrüsten lassen. Und das ist auch gut so. Denn
andernfalls träfen die Sanktionen wieder genau die Falschen.
Das TÜV-Chaos ist symptomatisch für den Abgasskandal. Im Dickicht
aus EU-Verordnungen, deutschen Gesetzen, technischen Tricks,
juristischen Winkelzügen, Verzögerungs- und Verschleierungstaktiken
fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Dabei ist es im Grunde
doch einfach: Abgasreinigung und Prüfsysteme präsentieren sich
aktuell als schlechter Witz.
Hinzu kommt, dass Kraftfahrtbundesamt (KBA) und Bundesregierung
ihre Kontrollpflichten bislang sträflich vernachlässigen. Beide sind
einem folgenschweren Trugschluss aufgesessen: Rücksicht oder
Unterstützung heißt nicht, sich zum Kumpan zu machen. Sowohl das KBA
als auch Berlin haben diese Grenze überschritten.
Darunter leiden nicht nur die Autofahrer, sondern am Ende auch
die, die man eigentlich unterstützen wollte: die Hersteller. Es wird
noch lange dauern, bis sich im Abgasskandal das Chaos gelegt hat. Bis
dahin werden die Autobauer mit neuer Technik und neuen Motoren die
Voraussetzungen geschaffen haben, die Schadstoff-Vorgaben auch zu
erfüllen.
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