PresseKat - dena-Gebäudereport: Sanierungsrate weiterhin viel zu gering (FOTO)

dena-Gebäudereport: Sanierungsrate weiterhin viel zu gering (FOTO)

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(ots) -
- Kaum Bewegung im Dämmstoff- und Heizungsmarkt
- Wärmebedarf und Treibhausgasemissionen sinken nicht schnell
genug
- Kuhlmann: "Wir brauchen bessere Anreize für Hausbesitzer"

Die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der jährlichen
Sanierungsrate von 1 auf 2 Prozent zeichnet sich bislang weiterhin
nicht ab. Das zeigen die Statistiken für 2015 und 2016 des neuen
Gebäudereports der Deutschen Energie-Agentur (dena), der zum
Jahreswechsel veröffentlicht wurde. Zwar wuchsen von 2012 bis 2015
die Märkte für energieeffiziente Heizungen um etwa 10 Prozent und für
Fenster um rund 4 Prozent, der Absatz von Dämmstoffen sank jedoch um
11 Prozent. Allein diese Werte ließen bereits darauf schließen, dass
die Sanierungsrate sich nicht wie gewünscht verändert. Die
Sanierungsrate im deutschen Gebäudebestand wird nicht regelmäßig
ermittelt. Die dena hat daher verschiedene Teilbereiche der
Gebäudeenergieeffizienz untersucht, um die Veränderung der letzten
Jahre beurteilen zu können.

"Unsere Zahlen zeigen: Eine Beschleunigung ist bei der
Energieeffizienz im Wärmesektor nicht erkennbar. Der Handlungsdruck
steigt damit rapide an. Wir müssen immer mehr in immer kürzerer Zeit
erreichen", so Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung.

Ein weiteres Indiz für die schwache Dynamik im Sanierungsmarkt ist
die Entwicklung des Wärmebedarfs. Schreibt man die bisherigen
Entwicklungen fort, so wird das Zwischenziel, den Wärmebedarf der
Gebäude bis 2020 um 20 Prozent zu senken, um etwa zwei Jahre
verfehlt. Klimabereinigt konnte der Wärmebedarf von 2008 bis 2015 um
9,7 Prozent reduziert werden; auch der nicht-klimabereinigte Wert
liegt nur bei 11,1 Prozent.

Energieverbrauch: Sanierte Altbauten erreichen nahezu Werte von
Neubauten





"Die bisherigen Maßnahmen für mehr energetische Sanierungen
greifen zu kurz", ergänzt Andreas Kuhlmann. "Wir brauchen bessere
Anreize für Hausbesitzer, damit sie in eine energetische Sanierung
investieren. Das zentrale Instrument, um die Attraktivität von
Investitionen zu steigern, ist die Förderung. Hier liegt noch viel
Potenzial: Nötig sind eine Ausweitung der Förderinstrumente und
bessere Konditionen."

Dass sich das energetische Sanieren lohnt, zeigt ein Blick auf die
Energieverbräuche: Altbauten, die vor 1979 und damit vor dem
Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut wurden, sind
für zwei Drittel des Wärmeverbrauchs der Wohngebäude verantwortlich.
Bereits vollständig sanierte Wohnhäuser hingegen erreichen
Verbrauchswerte, die nahezu auf dem Niveau von Neubauten liegen.

Treibhausgasemissionen sinken nicht

Die Summe der Treibhausgasemissionen aller Sektoren (Verkehr,
Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Privathaushalte) ist 2015
im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant geblieben: Die
CO2-Minderung gegenüber dem Jahr 1990 beträgt weiterhin 27 Prozent.
Das Ziel, bis 2020 40 Prozent der Emissionen einzusparen, erscheint
daher kaum noch erreichbar. Für 2016 sind noch keine belastbaren
Zahlen verfügbar.

Im Teilbereich erneuerbare Energien ist Deutschland dagegen
weitgehend auf Kurs: Die gesteckten Ziele für den Anteil der
Erneuerbaren im Strom- und Wärmemarkt werden bei jetzigem Fortschritt
in Kürze erreicht. Nur der Verkehrsbereich ist noch weit vom Ziel
entfernt. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien hier auf
10 Prozent steigen. Ende 2015 lag der Wert bei gut 5 Prozent.

Zum dena-Gebäudereport 2016

Der dena-Gebäudereport bündelt alle wichtigen 2016 erschienenen
Statistiken und Analysen zur Gebäudeenergieeffizienz in Deutschland,
beispielsweise die Ende des Jahres veröffentlichten
BMWi-Energiedaten, die KfW-Förderstatistik oder Daten des
Statistischen Bundesamts. Er ergänzt sie durch eigene Berechnungen,
macht Zusammenhänge deutlich und bereitet die entscheidenden Daten
übersichtlich und kompakt auf. Als regelmäßig aktualisiertes
Nachschlagewerk bietet der Gebäudereport einen hilfreichen Service
für politische Entscheider, Experten, Unternehmen, Verbände,
Wissenschaftler und Journalisten.

Die Inhalte sind breit gefächert: Sie reichen vom Energieverbrauch
der Gebäude über Angaben zu Eigentümer- und Mieterstrukturen bis hin
zu den Rahmenbedingungen für Energieeffizienz im Gebäudebereich. Dazu
wird nicht nur die aktuelle Lage des Gebäudebestands, sondern auch
dessen Entwicklung im Zusammenhang mit wirtschaftlichen, politischen
und historischen Ereignissen betrachtet.

Der dena-Gebäudereport kostet gedruckt 100 Euro und als PDF-Datei
75 Euro. Zudem sind alle Grafiken als Vortragsfolien erhältlich. Der
dena-Gebäudereport kann online unter www.shop.dena.de bestellt
werden.



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena),
Raili Münke,
Chausseestraße 128 a,
10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-726,
Fax: +49 (0)30 72 61 65-699,
E-Mail: muenke(at)dena.de,
Internet: www.dena.de

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Datum: 06.02.2017 - 10:05 Uhr
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