(ots) - Als am 27. Oktober 1964 in Mülheim der erste
Metro-Markt für gewerbliche Kunden eröffnete, war nicht absehbar,
dass sich das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte zu einem
regelrechten Gemischtwarenladen entwickeln sollte. Kaufhof, Möbel,
Reisebüros, Modeläden, Baumärkte, SB-Warenhäuser und schließlich
Elektronikfachmärkte kamen hinzu.
Die Metro-Gruppe wurde zusehends "unregierbar". Eine
Umstrukturierung folgte der nächsten. Der Ausverkauf machte zum
Schluss nur vor Cash&Carry, Real und Media-Saturn halt. Mit der
gestern beschlossenen Aufspaltung besinnt sich die Metro wieder auf
ihre Wurzeln. Vorstandschef Olaf Koch hat erkannt, dass im scharfen
Wettbewerb des Einzelhandels nicht mehr schiere Größe zählt, sondern
die Fokussierung auf Kunden und Segmente.
Das "Klumpenrisiko" bei Metro war großen Anteilseignern wie dem
Duisburger Haniel-Konzern schon lange ein Dorn ein Auge. Die Krise
einer Tochter zog gleich die anderen Schwestern mit in die Tiefe. Das
ist nun vorbei. Die Aufspaltung schafft neue Flexibilität. Das
Klumpenrisiko ist aufgelöst. Es bleibt aber die Unsicherheit, ob die
Cash&Carry-Märkte und die schwächelnden Real-Filialen wirklich eine
Zukunft haben.
Beide großflächigen Formate stehen im krassen Gegensatz zum
Discounter Aldi, der mit dem Slogan "Einfach ist mehr" wirbt und die
eiligen Kunden anspricht. Metro und Real setzen auf Produktvielfalt,
Service und Erlebnis mit hohem Personaleinsatz. Am Ende entscheiden
die Verbraucher, welche Philosophie sich durchsetzen wird.
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