(ots) - Die geplante Aufspaltung der Metro in einen
Händler für Unterhaltungselektronik und einen Lebensmittelhändler mit
den Vertriebslinien Cash & Carry und Real ist bei den Aktionären
nicht auf einhellige Begeisterung gestoßen. Das ist insofern nicht
verwunderlich, als die Kursentwicklung der Aktie seit Jahren kein
Quell der Freude ist. Zwar hat die Aktie seit Dezember deutlich
zugelegt - nicht zuletzt getrieben von der Einschätzung, dass eins
plus eins mehr als zwei ist. Mit gut 30 Euro ist der Dividendentitel
aber gerade so viel wert wie anlässlich des Börsengangs 1996. Damals
wurden 60 D-Mark aufgerufen.
Man muss deshalb nicht gleich von einem "ökonomischen
Nullsummenspiel" sprechen, wie es Berufsopponent Karl-Walter Freitag
in der Hauptversammlung tat. Gleichwohl lässt sich der Unmut
langjähriger Aktionäre nachvollziehen. Allen voran gehören die drei
Gründungsaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim zu dieser
Gruppe. Und auch wenn die Hauptaktionäre die Stimmrechte schon längst
nicht mehr gepoolt haben, so besitzen sie zusammen noch immer knapp
die Hälfte des Grundkapitals und stehen ohne Wenn und Aber hinter der
geplanten Auftrennung. Der Vorwurf von Karl-Walter Freitag verkennt
allerdings auch, dass es der amtierende Vorstandschef Olaf Koch war,
der die jetzige Aufspaltung erst ermöglichte. Bei seinem Amtsantritt
2012 war das schlichtweg nicht machbar, auch wenn Kochs Vorgänger
Eckhard Cordes den Verkauf der Einzelteile stets propagierte.
Vorarbeiten waren in beträchtlichem Umfang zu leisten. Zuoberst
stand dabei die Portfoliobereinigung in den einzelnen
Vertriebslinien. Das war alles andere als vergnügungssteuerpflichtig,
kostete das Ausmerzen defizitärer Geschäfte doch nicht nur Umsatz,
sondern auch Geld. Um diese (Buch-)Verluste bilanziell darstellen zu
können, führte am Verkauf von Tafelsilber kein Weg vorbei.
Der Verkauf von Galeria Kaufhof war in diesem Zusammenhang einer
der bedeutendsten Schritte, konnte doch nur auf diesem Weg die
Nettoverschuldung auf ein dauerhaft mit einem Investment-Grade-Rating
verträgliches Niveau zurückgeführt werden.
Keine Frage, dass mit der gesellschaftsrechtlichen Trennung die
operativen Baustellen keineswegs beseitigt sind. Doch besteht
zumindest die Hoffnung, dass die Aufspaltung auch zu einer
veränderten Aktionärsstruktur führen wird und sich Metro damit
endlich aus den Fesseln ihrer Großaktionäre befreien kann.
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