(ots) - Mit der Verhaftung des früheren kasachischen
Bankers Schaksylyk Scharimbetow in der Türkei bekam der Fall des
ehemaligen Bankenchefs Muchtar Abljasow eine neue Wendung. Abljasow
und seinen Helfershelfern, zu denen Scharimbetow gezählt wird, wird
Veruntreuung in Milliardenhöhe vorgeworfen.
Acht Jahre lang war Scharimbetow auf der Flucht. In Großbritannien
war er als politischer Flüchtling anerkannt, doch er reiste auf dem
europäischen Kontinent umher und hielt sich zuletzt in der Türkei
auf.
Ende Januar fand seine Flucht ein jähes Ende. Im Istanbuler Sabiha
Gokcen Airport wurde er von Beamten des türkischen Geheimdienstes
festgenommen und zunächst unbekannten Ortes abtransportiert.
Mittlerweile tauchte er in Kasachstan auf.
Kasachstan wirft ihm vor, Komplize des früheren Chefs der
kasachischen BTA Bank, Muchtar Abljasow, zu sein und Milliarden aus
der Bank abgezweigt zu haben. Die türkischen Behörden beschuldigten
ihn, den Reisepass gefälscht zu haben.
Scharimbetow war einst Stellvertreter Abljasows an der Spitze der
BTA Bank. So wie Abljasow soll auch er große Summen veruntreut haben.
Außerdem soll er sich zusammen mit seinem Cousin Gaziz Scharimbetow
widerrechtlich Vermögen aus den Investitionen in Abjlasows
Immobilienprojekten in London angeeignet haben.
In Kasachstan wird Scharimbetow zur Zeit verhört und als wichtiger
Zeuge gegen seinen ehemaligen Chef Abljasow geführt. Die Tatsache,
dass das kasachische Auslieferungsersuchen Frankreich von der
französischen Regierung abgelehnt wurde, weil kein bilaterales
Auslieferungsabkommen existiert, und Abljasow vorerst in Frankreich
bleiben kann, dürfte die Suche nach Scharimbetows und dessen
Festnahme beschleunigt haben. Die kasachische Justiz erwartet sich
von den Zeugenaussagen Scharimbetows neues Beweismaterial und neue
Erkenntnisse im Verfahren gegen Abljasow, sodass ein neuer Prozess
mit neuer Anklage gegen Abljasow aufgenommen werden kann.
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Alex Weiden, Berliner Korrespondentenbüro
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