(ots) -
Wenn Deutsche an Geldanlage denken, kommen ihnen ein eigenes Heim,
eine betriebliche Altersvorsorge oder auch Gold als attraktive
Sparformen in den Sinn. In der Realität setzt die Mehrzahl jedoch
noch immer auf Klassiker wie Sparbücher, Tages- oder Festgeldkonten.
Dies geht aus dem Investmentbarometer 2017 des GfK Vereins hervor.
Wenn man sie danach fragt, welche Geldanlageformen sie für
attraktiv halten, sind die Deutschen sich einig: Die attraktivste
Art, Geld anzulegen ist ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung.
Rund 76 Prozent bewerten Investitionen in privates Eigentum als
attraktiv oder sehr attraktiv. Damit stimmen sie mit ihren
europäischen Nachbarn überein: Auch in Frankreich, Italien und
Großbritannien belegt das Eigenheim Platz eins auf der
Attraktivitätsliste der Sparformen.
Auffällig ist, dass sich die Länder auch am unteren Ende der
Rangliste größtenteils einig sind: Sparbücher werden als deutlich
weniger attraktiv bewertet und bilden dennoch die mit am häufigsten
genutzte Sparform. Lediglich in Großbritannien liegen Attraktivität
(43 Prozent) und Realität (55 Prozent) des Sparbuchs nicht so weit
auseinander. Für das Investmentbarometer 2017 befragte der GfK Verein
im Herbst 2016 rund 5.000 private Finanzentscheider in Deutschland,
Frankreich, Italien und Großbritannien.
Diskrepanz zwischen Meinung und Wirklichkeit in Deutschland
Nach dem Eigenheim folgen die betriebliche Altersvorsorge (42
Prozent), Gold (38 Prozent) und der Bausparvertrag (32 Prozent) auf
den nächsten Plätzen des Attraktivitätsrankings, was das Bedürfnis
der Deutschen nach sicheren Anlagemöglichkeiten unterstreicht. Die
Realität bei der Geldanlage sieht jedoch anders aus: Tatsächlich
investierten zum Befragungszeitpunkt nur 18 Prozent der Befragten in
eine Altersvorsorge ihres Arbeitgebers, 6 Prozent in Gold und 29
Prozent in einen Bausparvertrag. Dennoch wirkt sich die Attraktivität
aus: Sparformen, deren Attraktivität die Nutzung deutlich übertreffen
- Eigenheim, betriebliche Altersvorsorge und Gold - legen in der
Nutzung zu.
Umgekehrt verhält es sich bei den klassischen Sparformen: Obwohl
noch viele Deutsche ihr Geld auf diese Weise investieren, bewerten
nur noch 14 Prozent der Befragten den Sparplan, 12 Prozent das
Sparbuch und 10 Prozent den Sparbrief als attraktive Anlageformen.
Der Unterschied wird besonders beim Sparbuch deutlich, das aktuell
noch 40 Prozent der Deutschen besitzen, dessen Nutzung aber abnimmt.
Aktien und Fonds etwas attraktiver
Auch wenn die Deutschen ihr Geld mehrheitlich lieber sicher
anlegen, gewinnen Aktien und Investmentfonds langsam an
Attraktivität. 2016 landen sie mit jeweils 20 Prozent auf den Plätzen
7 und 8 des Attraktivitätsrankings, während 12 Prozent (Aktien) bzw.
15 Prozent (Investmentfonds) der Befragten bereits wirklich in diese
Anlageformen investieren. Noch etwas vorsichtiger äußern sich die
Menschen in Frankreich, Italien und Großbritannien: Nur 7 Prozent der
Italiener, 13 Prozent der Franzosen und 19 Prozent der Briten halten
Aktien für attraktiv. Als möglichen Grund dafür nennt Raimund
Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins, die wirtschaftliche und
politische Lage. "Die schwankende Stabilität der Finanzsysteme in
Südeuropa und die Unsicherheit aufgrund des Brexits lassen dort die
Menschen eher nach sicheren Anlagen suchen. Dagegen hat sich die
Attraktivität der Aktien in Deutschland, wo die Wirtschaft rund
läuft, seit 2011 mehr als verdoppelt".
Zur Studie
Seit 1999 liefert das GfK-Investmentbarometer Daten zum Verhalten
von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie
wurde unter anderem danach gefragt, welche Finanzanlagen private
Finanzentscheider besitzen und wie attraktiv sie verschiedene
Sparmöglichkeiten/Finanzprodukte. Dafür wurden im Oktober und
November 2016 in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und
den USA insgesamt 5.000 Finanzentscheider im Alter über 14 Jahre
befragt.
Zum GfK Verein
Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation
zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus 550 Unternehmen
und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es, innovative
Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen
Institutionen zu entwickeln, die Aus- und Weiterbildung von
Marktforschern zu fördern und die für den privaten Konsum
grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die
Verbraucher zu erforschen. Die Studienergebnisse werden den
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