(ots) -
Unternehmensstrukturen behindern Digitalisierung
Agile Kultur bereitet Probleme
Cloud-Nutzung steigt deutlich
Top-Technologien 2017
82,0 Prozent der CIOs im deutschsprachigen Raum sind der Meinung,
dass die Digitalisierung die Geschäftsmodelle ihrer Branche
verändert. Als Antwort darauf stellen die CIOs in erster Linie
Mitarbeiter mit dem entsprechenden Know-how ein (82,7 Prozent) und
engagieren Beratungsunternehmen (66,0 Prozent). Vor tiefgreifenden
organisatorischen Veränderungen wie dem Aufbau einer
Innovationsabteilung, der Abflachung der Hierarchie und dem Austausch
von Führungskräften schrecken die meisten aber zurück. Technologisch
konzentrieren sie sich auf die bessere Vernetzung von Daten (88,3
Prozent) und den Ausbau der Datenanalyse (78,2 Prozent), die
Entwicklung neuer Produkte und Services (80,8 Prozent) sowie den
Ausbau der Cloud-Kapazitäten (80,6 Prozent). Als die größten Hürden
für die Digitalisierung bezeichnen die Studien-Teilnehmer den
Fachkräftemangel, unflexible Geschäftsprozesse, starre
Organisationsstrukturen, fehlende übergreifende Planung und unklare
Verantwortlichkeiten. Die Angaben wurden im Rahmen der jährlichen
IT-Trends-Studie im September und Oktober 2016 von Capgemini erhoben.
Insgesamt nahmen 148 IT-Verantwortliche von Unternehmen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. Die Studie erscheint im
fünfzehnten Jahr.
"Die Digitalisierung ist offenbar weniger eine technische als
vielmehr eine organisatorische Herausforderung. Althergebrachte
Strukturen behindern den Wandel, sowohl auf Unternehmensebene als
auch in der IT-Abteilung. CIOs, in deren Unternehmen Digitalisierung
eine hohe Bedeutung hat, sind eher zu Veränderungen bereit. Das zahlt
sich offenbar aus, denn diese Unternehmen sind bei der Vernetzung und
Analyse der Daten weit fortgeschritten und bereits dazu übergegangen,
aus den Erkenntnissen neue Produkte und Services zu entwickeln",
erklärt Dr. Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in
Deutschland die Ergebnisse.
Probleme mit agiler Arbeitsweise sorgen für lange Release-Zyklen
Der Einsatz agiler Methoden von der Entwicklung über den Betrieb,
den Support bis hin zum Projektmanagement ist in den letzten zwölf
Monaten stabil geblieben (durchschnittlich 23,3 im Vorjahr versus
24,2 Prozent in der aktuellen Umfrage). Die Gründe dafür liegen
offenbar in Schwierigkeiten mit der agilen Arbeitsweise, die
Unternehmen entweder nicht in das althergebrachte Organisationsmodell
integrieren können oder die von den Mitarbeitern nicht angenommen
wird. Darüber hinaus klagen viele CIOs über Fachkräftemangel in
diesem Bereich.
Unterm Strich verzögern die Probleme die Verkürzung der
Release-Zyklen. Ein Drittel und damit die meisten Teilnehmer
aktualisieren ihre Individualanwendungen lediglich ein- bis dreimal
pro Jahr. Viele haben aber das Ziel, schneller zu werden: Die
Mehrheit strebt ein Update pro Monat oder pro Woche an und hat
demnach einen wesentlich höheren Änderungsbedarf als derzeit
umsetzbar.
Konsolidierung von Big-Data-Anwendungen und steigende
Cloud-Nutzung
In diesem Jahr betreiben 18,3 Prozent der Unternehmen im
deutschsprachigen Raum eine oder mehrere eigene Big-Data-Anwendungen.
Das sind unterm Strich weniger als im letzten Jahr (23,9 Prozent).
"Der Rückgang ist jedoch nicht unbedingt negativ, da in einigen
Branchen bereits europa- oder weltweit konsolidiert wird",
kommentiert Thomas Heimann, Principal Enterprise Architect & Experte
IT-Trends bei Capgemini. "Einige Pilot-Projekte enden auch in der
Entscheidung, die Leistungen eines Anbieters zu nutzen oder
abzuwarten, bis mehr Daten zur Verfügung stehen. Das Interesse an Big
Data ist aber nach wie vor hoch und die Anzahl der Unternehmen, die
sich in Workshops oder Pilotanwendungen mit Big Data
auseinandersetzen, ist gestiegen."
Auch die Cloud-Nutzung hat zugenommen: Inzwischen beziehen 75,0
Prozent der Unternehmen Services aus der eigenen und sogar 79,6
Prozent Leistungen aus einer Anbieter-Cloud. Die hohe Nutzerquote
sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass letztere aber nach wie
vor nur einen geringen Anteil an der Gesamtleistung haben. Sie
stellen in diesem Jahr 10,2 Prozent aller IT-Services bereit (Vorjahr
6,5 Prozent), während unternehmenseigene Clouds einen Anteil von 36,6
Prozent haben (Vorjahr 27,1 Prozent). Insbesondere Großkonzerne und
der Mittelstand haben die Cloud-Nutzung stark ausgebaut.
Top-Technologien des Jahres 2017: EU-Datenschutzgrundverordnung
wirft ihre Schatten voraus
Die ersten Plätze auf der Liste der Top-Technologien des Jahres
belegen Cloud Security, Security Automation, BYOx Security, Privacy
by Design und Predictive Analytics. Die häufige Nennung von
Sicherheitsthemen hat zum einen mit der aktuellen Bedrohungslage, zum
anderen mit der EU-Datenschutzgrundverordnung zu tun. In ihrem Rahmen
wird es neue Sicherheitsanforderungen geben, wie beispielsweise die
Anwendung des Prinzips Privacy by Design. In der Relevanz für das
Unternehmen aus Sicht der IT fallen hingegen digitale Lösungen zur
Verbesserung des Einkaufs- und Service-Erlebnisses in der Filiale,
mobile Payment, Robotic Process Automation, mobile Services für
Fahrzeuge und Wearables deutlich ab, sie sind die "Flops des Jahres".
Die vollständigen Studienergebnisse sowie eine Infografik unter:
http://www.de.capgemini.com/it-trends
Alle Grafiken in 72 dpi unter:
http://mc.capgemini.de/magazin/it-trends/downloads/
Alle Grafiken auf Anfrage auch hochauflösend erhältlich
(achim.schreiber(at)capgemini.com).
Ãœber Capgemini
Mit mehr als 180.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern ist Capgemini
einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und
IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen.
Im Jahr 2015 betrug der Umsatz der Capgemini- Gruppe 11,9 Milliarden
Euro. Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt Capgemini Geschäfts-,
Technologie- sowie Digitallösungen, die auf die individuellen
Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Damit sollen Innovationen
ermöglicht sowie die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Als
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