(ots) -
Der Krankenrücktransport einer 58-jährigen Thüringerin war 2016
der aufwendigste Fall des ADAC Ambulanzdienstes. Die Frau aus
Sonneberg war bei einer Kreuzfahrt in Asien an einer Grippe erkrankt,
musste ausgeschifft werden und landete schließlich mit einem akuten
Atemnotsyndrom in Thailand in der Klinik. Als sich ihr Zustand
verschlechterte und Verdacht auf akutes Lungenversagen bestand,
startete in Nürnberg ein ADAC-Ambulanzflugzeug und brachte die
Patientin in einer 26-stündigen Rettungsaktion zurück nach
Deutschland - angeschlossen an eine mobile Herz-Lungen-Maschine. Es
sollte einer der medizinisch anspruchsvollsten Einsätze in der mehr
als 40-jährigen Geschichte des ADAC-Ambulanzflugs werden.
Ein Ärzteteam des Universitätsklinikums Erlangen versorgte die
Thüringerin während des Rückfluges im März 2016 mit einem sogenannten
ECMO-System (extrakorporale Membranoxygenierung), einer Art
"künstlichen Lunge". Die mobile Herz-Lungen-Maschine war dabei
ununterbrochen im Einsatz. Der ADAC Ambulanzdienst hat bisher vier
solcher Spezial-Einsätze durchgeführt, und so auch einem 62-Jährigen
aus Poing bei München (Kroatienreise), einem 76-Jährigen aus Marburg
(Spanienaufenthalt) und einem 44-Jährigen aus Vaterstetten in
Oberbayern (Mexikourlaub) das Leben gerettet.
Ein Krankenrücktransport wird von der gesetzlichen Krankenkasse
nicht bezahlt. Der Fall aus Sonneberg war 2016 mit rund 250.000 Euro
der teuerste der ADAC-Schutzbrief Versicherungs-AG, bei der die
58-Jährige und ihr Mann einen Auslandskrankenschutz abgeschlossen
hatten. Nach ihrer Genesung traf die Thüringerin am 7. Februar 2017
bei der Vorstellung der ADAC Ambulanzdienst-Bilanz 2016 in München
zum ersten Mal persönlich auf ihre Retter. Diese demonstrierten am
bundesweiten ADAC-Tag "Helfen mit Herz", wie das ECMO-Gerät im
Notfall bedient wird.
Weltweit betreute der ADAC Ambulanzdienst 2016 rund 55.000
erkrankte und verletzte Urlauber. Das sind 2,4 Prozent mehr als im
Vorjahr - ein neuer Höchstwert. Medizinische Hilfe musste in 191
Ländern geleistet werden. Für rund 12.100 der 55.000 Patienten
organisierte der ADAC Ambulanzdienst einen Krankenrücktransport in
eine Klinik in der Heimat. Rund 4.000 der Erkrankten oder Verletzten
wurden per Flugzeug zurückgebracht - entweder in einer Linien- oder
in einer ADAC-Ambulanzmaschine.
Für den weltweiten Krankenrücktransport des ADAC Ambulanzdienstes
betreibt die ADAC SE über das Nürnberger Tochterunternehmen
Aero-Dienst GmbH & Co. KG unter anderem fliegende Intensivstationen.
Die Flotte besteht aus zwei Großraum-Ambulanzjets vom Typ DO 328,
einer Turboprop der Firma Beechcraft sowie einem Learjet 60. Allein
mit diesen Maschinen wurden im vergangenen Jahr 1.250 Patienten
transportiert. Das größte Flugzeug-Modell der Flotte, die DO 328,
kann bis zu zehn Patienten gleichzeitig transportieren. Bei Bedarf
können weitere Flugzeuge eingesetzt werden.
Hauptursachen für die Krankenrücktransporte per Flugzeug sind in
rund 70 Prozent der Fälle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle
und Hirnblutungen. 15 Prozent gehen auf Unfälle zurück, besonders auf
Verkehrs- und Sportunfälle.
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Ãœber die ADAC SE:
Die ADAC SE ist eine Aktiengesellschaft europäischen Rechts. Zum
1. Januar 2017 besteht sie aus 37 Tochter- und
Beteiligungsunternehmen, unter anderem der ADAC-Schutzbrief
Versicherungs-AG, der ADAC-Rechtsschutz Versicherungs-AG, der ADAC
Autovermietung GmbH sowie der ADAC Verlag GmbH & Co. KG. Die
Hauptgeschäftsaktivitäten sind mobilitätsorientierte Leistungen und
Produkte mit hohem Qualitätsanspruch. An der ADAC SE sind der ADAC
e.V. mit einem Anteil von 74,9 Prozent und die ADAC Stiftung mit 25,1
Prozent beteiligt.
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