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Deutsche Umwelthilfe kritisiert kommunale Schadstoffsammlung: Verbraucher werden mit gefährlichen Abfällen allein gelassen

ID: 1454401

(ots) - Untersuchung der DUH belegt schlechten
Verbraucherservice bei kommunalen Wertstoffhöfen - Bei rund einem
Drittel der untersuchten Kommunen sind keine stationären oder
regelmäßig geöffneten Sammelstellen vorhanden - DUH fordert
flächendeckende Schadstoffsammlung und einen sehr guten
Verbraucherservice

In vielen Kommunen und Städten wird es Verbrauchern unmöglich
gemacht, schadstoffhaltige Abfälle, wie Bauschaumdosen und
ausgediente Energiesparlampen, ordnungsgemäß zu entsorgen. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation untersuchte Ende 2016 die
Rückgabemöglichkeiten schadstoffhaltiger Abfälle in insgesamt 109
Landkreisen und kreisfreien Städten in den Bundesländern Bayern,
Baden-Württemberg und Niedersachsen. Das Ergebnis: In 32 der
untersuchten Kommunen stehen den Verbrauchern keine festen oder
regelmäßig geöffneten Sammelstellen zur Rückgabe schadstoffhaltiger
Abfälle zur Verfügung. Zudem stellte die DUH fest, dass bei mehr als
70 Prozent der untersuchten stationären Rücknahmestellen der
Verbraucherservice mangelhaft war. Die DUH fordert die Kommunen dazu
auf, ihrer Verantwortung zur Sammlung schadstoffhaltiger Abfälle
nachzukommen und Verbrauchern eine flächendeckende, zumutbare und
serviceorientierte Rücknahme anzubieten.

In 32 von 109 untersuchten Landkreisen und Städten wurden
ausschließlich mobile Sammelfahrzeuge eingesetzt oder eine Abgabe von
Schadstoffen war nur an wenigen Tagen im Jahr möglich.
"Schadstoffmobile können stationäre Sammelstellen nur ergänzen, aber
nicht ersetzen. Verbraucher müssen in zumutbarer Entfernung
regelmäßig eine Möglichkeit erhalten, Schadstoffe ordnungsgemäß zu
entsorgen. Wenn die Kommunen nicht nachbessern, dann zwingen sie die
Bürger zu einer ordnungswidrigen Entsorgung und sollten durch




rechtliche Vorgaben zum Angebot stationärer Sammelstellen
verpflichtet werden", fordert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen
Resch.

Bei mehr als 70 Prozent der getesteten Wertstoffhöfe war der
Verbraucherservice mangelhaft. Getestet wurden die
Rückgabemöglichkeiten gebrauchter Bauschaumdosen und ausgedienter
Energiesparlampen, deren ordnungsgemäße Entsorgung, die
Öffnungszeiten, angebrachte Hinweisschilder sowie Informationen zur
Entsorgung. "In Deutschland wird pro Kopf und Jahr lediglich ein Kilo
Problemstoffe über die Wertstoffhöfe gesammelt. Einzelne besonders
serviceorientierte Wertstoffhöfe, wie zum Beispiel in der
saarländischen Gemeinde Mettlach, kommen auf 3,8 Kilogramm
Problemstoffe. Das saarländische Sammelmodell nach dem Luxemburger
Konzept SuperDrecksKescht zeigt, wie wirkungsvoll eine
serviceorientierte, saubere und akkurate Sammlung sein kann.
Arbeitnehmerunfreundliche Öffnungszeiten und Mitarbeiter, die Fragen
von Verbrauchern nicht oder falsch beantworten, haben zur Folge, dass
sie nie wiederkommen. Deshalb müssen alle Kommunen ihren
Verbraucherservice endlich auf ein exzellentes Niveau anheben",
fordert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Besonders in Bayern schnitten viele Sammelstellen beim
Verbraucherservice schlecht ab. Hauptgrund waren unzumutbare
Öffnungszeiten, eine nicht vorhandene Beschilderung und fehlende
Informationen zur Entsorgung. So gab es in Bayern Wertstoffhöfe, bei
denen nur zwei oder drei Mal im ganzen Jahr Schadstoffe abgegeben
werden konnten.

Die DUH kündigt weitere Testbesuche und regelmäßige Kontrollen bei
kommunalen Sammelstellen an.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867-43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf
030 2400 867-20, presse(at)duh.de

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Datum: 09.02.2017 - 10:10 Uhr
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