(ots) - Es braucht nicht viele Worte, um Alarmglocken
schrillen zu lassen. "Kinderpornografie" und "Limburg" reichen. Das
katholische Bistum trägt noch immer schwer am giftigen Erbe, das der
frühere Protz-Bischof Tebartz-van-Elst seinem Nachfolger Georg
Bätzing hinterlassen hat. Jetzt wurde auf dem Dienstcomputer eines
Mitarbeiters des neuen Bischofs kinderpornografisches Material
entdeckt. Die Zentralstelle für Internetkriminalität und die
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermitteln. Noch weiß man wenig
über den Hintergrund des Beschuldigten, für den, wie für alle anderen
auch, die Unschuldsvermutung gilt. Ein Priester jedoch sei er nicht,
heißt es von seinem Dienstherrn. Bis zu seiner jetzigen Suspendierung
habe der 55-Jährige auch nicht mit Kindern zusammengearbeitet. Davor
möglicherweise schon. Das Bistum forscht danach. Und das ist trotz
des schwerwiegenden Verdachts das eigentlich Gute: Der neue Bischof
setzt auf Transparenz und Aufklärung. An Abwiegelung und Vertuschung
zum vorgeblichen Schutz der Kirche will man sich in Limburg nicht
beteiligen. Das ist einerseits die einzig tragfähige Reaktion auf die
früheren Skandale rund um den ehrwürdigen Dom in Limburg,
andererseits aber auch die zwingende Folge jener Leitlinien, die sich
die katholische Kirche als Reaktion auf den niederschmetternden
Missbrauchsskandal auferlegt hat. Die Maßstäbe scheinen dort zu
greifen wo man verstanden hat, dass Kirchenmitarbeiter - ob nun
geweiht oder nicht - nicht die besseren Menschen sind, die Kirche
aber eine besonders große moralische Verantwortung beim Umgang mit
Fehlern und Versagen hat.
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