(ots) - DRK-Präsident: 25 000 Rotkreuzschwestern keine
Leiharbeiterinnen
Appell an Bundesregierung - Ausnahme in neuem Gesetz gefordert
Osnabrück. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Rudolf
Seiters, hat die Bundesregierung aufgefordert, die 25000
Rotkreuzschwestern in Deutschland nicht - wie geplant - als
Leiharbeiterinnen einzustufen. Wenn es für die Schwesternschaften
keine Ausnahmeregelung im neuen Arbeitnehmerüberlassungsgesetz gebe,
sei deren Existenz bedroht und Hilfe im Katastrophenfall nicht mehr
möglich, sagte Seiters der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag).
Er habe kein Verständnis dafür, dass in einer Zeit, in der nicht
nur mit Blick auf Flüchtlingsströme jede helfende Hand gebraucht
werde, die Politik leichtfertig auf die Hilfe von erfahrenen
Rotkreuzschwestern verzichte. Das DRK werde bei seiner Forderung von
vielen Bundesländern, darunter auch der niedersächsischen
Landesregierung, unterstützt.
Nach dem ab 1. April dieses Jahres geltenden neuen
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz werden die Rotkreuzschwestern als
Leiharbeiterinnen eingestuft, die Ausleihdauer auf 18 Monate
beschränkt. "Wir sind keine Leiharbeitnehmerinnen und wir wollen auch
keine Leiharbeitnehmerinnen werden", betonte die Präsidentin des
Verbandes der Schwesternschaften vom DRK (VdS), Generaloberin
Gabriele Müller-Stutzer. Für den 23. Februar ist in Berlin deshalb
eine Kundgebung geplant. Derzeit sind die DRK-Schwestern keine
Arbeitnehmerinnen, sondern Vereinsmitglieder in den bundesweit 33
regionalen Schwesternschaften. In deren Auftrag sind sie an
Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen tätig und damit
praktisch unkündbar.
Seiters verweist darauf, dass das Rote Kreuz mit seinen
Mitgliedsverbänden - darunter auch die Schwesternschaften - gemäß den
Genfer Konventionen und des DRK-Gesetzes gegenüber den deutschen
Behörden verpflichtet sind, im Krisen- und Katastrophenfall zu
helfen. Auf dieser Grundlage seien die Rotkreuzschwestern seit
Jahrzehnten humanitär tätig.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabr?cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell