(ots) - Im Rahmen einer Diskussionsrunde der
Friedrich-Ebert-Stiftung in München erteilte Bertram Brossardt,
Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V., der Einführung einer Robotersteuer eine klare Absage: "Eine
Robotersteuer ist technik- und innovationsfeindlich. Sie mindert die
Bereitschaft aller Beteiligten, sich auf die moderne Arbeitswelt
einzulassen und führt zu Abwanderungstendenzen von innovativen
Unternehmen. Der Plan, dass der Staat befürchtete materielle Verluste
durch die Digitalisierung mit der Robotersteuer kompensiert, geht
nicht auf. Dauerhaft ausreichende Steuereinnahmen lassen sich nur
durch Wirtschaftswachstum schaffen. Es gilt, die Chancen der
Digitalisierung zu nutzen. Wir müssen sie aktiv angehen."
Im Vordergrund steht, dass Aus- und Weiterbildung durch
Qualifizierungsangebote an die digitale Arbeitswelt angepasst werden.
Außerdem gilt es, die digitale Innovationskraft der Unternehmen und
ihre Arbeitsplätze zu erhalten und zu steigern - auch über eine
verbesserte steuerliche Forschungsförderung. "Wenn uns das gelingt,
profitieren Arbeitnehmer und Beschäftigungssuchende von der
Digitalisierung. Und wir halten unser Land im digitalen Zeitalter
international an der Spitze", so Bertram Brossardt.
"Wir müssen die Arbeitsmarktsorgen der Menschen ernst nehmen und
verdeutlichen, dass die Digitalisierung keine
beschäftigungsfeindlichen Auswirkungen hat. Trotz großer technischer
Fortschritte gibt es in Deutschland heute vier Millionen mehr
sozialversicherungspflichtige Beschäftigte als noch 1991. Auch die
Automatisierung in den letzten Jahren hat keine Arbeitsplätze
verdrängt, sondern dafür gesorgt, dass Jobs in Deutschland erhalten
blieben. Im Zuge der Digitalisierung schaffen wir nicht nur neue
Produkte und Geschäftsmodelle, sondern auch interessante neue
Tätigkeiten und Berufe."
Hinzu kommt die demografische Entwicklung: "Die Lücke an
qualifizierten Fachkräften wird die Digitalisierung nicht schließen
können. Die Arbeit stirbt nicht aus. Sie verändert sich, und zwar zum
Besseren", betont Brossardt.
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