(ots) - "Die Digitalisierung wird die Art, wie wir Autos
bauen, tiefgreifend verändern. Die Automobilindustrie arbeitet
intensiv an der konsequenten digitalen Vernetzung unserer gesamten
Lieferkette. Automobillogistik ist dabei ein wesentlicher
Erfolgsfaktor: Sie muss künftig ungekannte Mengen an Informationen
effizienter und schneller denn je verarbeiten", sagte Matthias
Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), beim
Forum Automobillogistik in Bremen. Bundesvereinigung Logistik (BVL)
und VDA veranstalten das Forum zum fünften Mal gemeinsam. Mehr als
500 Teilnehmer und 60 Aussteller sind zum fachlichen Austausch im
Mercedes-Benz-Kundencenter in Bremen zusammengekommen. Die
Veranstaltung ist das größte Branchentreffen der Automobillogistik in
Europa.
Wissmann sagte weiter: "Die Wünsche der neuen Kunden-Generationen
werden immer individueller. Diese Kunden sind seltener bereit,
monatelang auf ein Auto zu warten. Um innerhalb dieses
Paradigmenwechsels bestehen zu können, arbeiten die
Automobillogistiker an einer digital vernetzten, hoch-transparenten
Supply Chain. Unsere Industrie hat dafür beste Voraussetzungen: Wir
beherrschen schon heute die Steuerung von Produktionsnetzwerken mit
tausenden von Zulieferern und komplexen Güterströmen. Das geht nur,
weil Hersteller, Zulieferer und Logistikdienstleister seit Jahren eng
und partnerschaftlich zusammenarbeiten."
Als derzeit größte Herausforderung für das weltweite
Produktionsnetzwerk der deutschen Automobilindustrie bezeichnete
Wissmann den global zunehmenden Protektionismus. "Die neuen Töne aus
Amerika, der bevorstehende Brexit und über 1000 protektionistische
Maßnahmen einzelner Länder weltweit bereiten uns Sorgen. Dagegen
müssen wir in Deutschland aufstehen, denn unsere Wohlstand und die
Beschäftigung hängen maßgeblich vom offenen und freien Handel ab."
"Die zentrale Säule des globalen Erfolgs der
Automobilindustrieindustrie ist ihre Innovationsdynamik", sagte Prof.
Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands BVL im Rahmen
des Forums. "Die digitale Transformation der automobilen
Wertschöpfungsnetze hat Fahrt aufgenommen."
Die Vorträge beim Forum Automobillogistik 2017 stehen unter dem
Leitgedanken "Smart statt reaktiv - auf dem Weg in digitale
Dimensionen" und bilden diese Entwicklung inhaltlich ab. Die
Referenten sind Vertreter der Automobilhersteller und ihrer
Zulieferbetriebe. Highlights des ersten Forumstages waren die
Keynotes von Alexander Koesling (Mercedes-Benz Cars) und Frank Dreeke
(BLG LOGISTICS). Koesling sprach über Produktion und Logistik bei
Mercedes-Benz Cars im digitalen Zeitalter. Thema des
BLG-Vorstandsvorsitzenden Dreeke waren smarte Anwendungen in der
Kontraktlogistik.
In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es darum, wie aus
Informationen Daten beziehungsweise Wissen gewonnen werden können.
Am Nachmittag können die Teilnehmer zwischen zwei parallelen
Fachsequenzen wählen, um sich entweder mit Effizienz in der
Transportsteuerung durch IT-basierte Transportmanagement-Systeme oder
aber mit den Veränderungen zu beschäftigen, die Digitalisierung und
Robotik an den Arbeitsplätzen auslösen. Wiederum im Plenum geben
Logistikexperten aus verschiedenen Branchen Einblicke in ihre
vorbildlich modellierten Prozesse in Produktion und Logistik. Im
Rahmen der Abendveranstaltung wird schließlich der VDA Logistik Award
verliehen.
Der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Raimund Klinkner, zudem
geschäftsführender Gesellschafter des Institute for Manufacturing
Excellence (IMX) in München, spricht in der ersten Keynote am zweiten
Forumstag über "Integrierte Produktionssteuerung durch visuelles
Management". Mit Blick auf die visuelle gesamtheitliche Steuerung der
Fulfillment-Prozesse hat er mit seinem Team die Operational
Excellence Application (OPX-App) entwickelt. "Wir glauben an die
Zukunft von mobilen Devices im Fabrikbetrieb, weil sie Intelligenz
dezentralisieren", sagt Klinkner und ergänzt: "Mit der
Digitalisierung und der Datenverfügbarkeit in Echtzeit lassen sich
Logistik- und Produktionsprozesse flexibler und effizienter gestalten
und damit Wettbewerbsvorteile im Sinne der Kundenorientierung
erzielen."
Rewe-Vorstandsmitglied Frank Wiemer lädt anschließend ein zum
Blick über den Tellerrand und verrät, welche Ideen die Industrie aus
dem "Handel 4.0" mitnehmen kann. In zwei weiteren Parallelsequenzen
geht es um den Status der autonomen Logistik bei Fahrzeugen und
Prozessen sowie um die Technologieentwicklung. Welche Motivation
steckt eigentlich hinter den Eigenschaften welcher Technik? Lassen
sich Innovationen aus anderen Branchen auf die Automobillogistik
übertragen?
Zur Einstimmung auf die Werksführungen am Ende des Forums bringen
Dr. Joachim Damasky, VDA-Geschäftsführer Technik und Umwelt, und
Peter Theurer, Leiter des Mercedes-Benz-Werks Bremen, Effizienz in
der Supply Chain auf den Punkt. Danach können die Teilnehmer beim
Gang durch die Produktionshallen des Bremer Werks moderne
Automobilfertigung live erleben. Das Werk ist das stückzahlenstärkste
im Daimler-Konzern und das weltweite Kompetenzzentrum für die
C-Klasse. Zwei weitere Führungen haben das BLG Autoterminal
Bremerhaven und das DB Cargo Logistics Auto Terminal Bremen zum Ziel.
Pressekontakt:
Eckehart Rotter, Verband der Automobilindustrie (VDA), Abteilung
Presse
Tel.: 030.897842-120; E-Mail: rotter(at)vda.de; Internet: www.vda.de
Ulrike Grünrock-Kern, Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.,
Pressestelle
Tel.: 0421.173 84 21; E-Mail: gruenrock-kern(at)bvl.de; Internet:
www.bvl.de
Original-Content von: BVL Bundesvereinigung Logistik e.V., übermittelt durch news aktuell