PresseKat - NOZ: Fahrtests für Senioren: ADAC setzt auf "Eigenverantwortung statt Gruppenhaftung"

NOZ: Fahrtests für Senioren: ADAC setzt auf "Eigenverantwortung statt Gruppenhaftung"

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(ots) - Fahrtests für Senioren: ADAC setzt auf
"Eigenverantwortung statt Gruppenhaftung"

Präsident Markl plädiert für freiwillige Checks - Fahrtüchtigkeit
"keine Frage des Lebensalters"

Osnabrück. Mit Blick auf die Diskussion um spezielle
Fahreignungstests für Senioren spricht sich der ADAC gegen die
Einführung solcher Tests aus. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) sagte ADAC-Präsident August Markl: "Wir setzen
klar auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung statt Gruppenhaftung."
Wie gut oder schlecht jemand ein Fahrzeug lenken könne, sei "keine
Frage des Lebensalters", betonte Markl. "Ich bin dafür, Senioren
geeignete Möglichkeiten an die Hand zu geben, das überprüfen zu
lassen, etwa durch Fahrfitness-Checks, die auch der ADAC anbietet",
sagte der Präsident von Deutschlands größtem Automobilclub.

Der Präsident sieht den ADAC nach dem Skandal um den Autopreis
Gelber Engel und der anschließenden Reform auf gutem Kurs. "Wir haben
den ADAC in den letzten beiden Jahren zukunftssicher aufgestellt und
mehr als 600.000 neue Mitglieder dazu gewonnen", sagte Markl. Zurzeit
habe der Club rund 19,7 Millionen Mitglieder. "Dazu hat das
zuständige Registergericht erst vor wenigen Tagen entschieden, dass
wir auch künftig den Vereinsstatus behalten dürfen", fügte der
ADAC-Präsident hinzu. Auch dies sei "ein wichtiges Ziel" gewesen.

In den kommenden Jahren werde sich der Club vom "Autofahrerclub
hin zum mitgliederorientierten Mobilitätsdienstleister" entwickeln,
kündigte Markl an. "Wir möchten für unsere Mitglieder Helfer,
Sicherer und Lotse der persönlichen Mobilität sein", sagte er. Hier
wolle der ADAC "weiterhin der erste Ansprechpartner sein". Des
Weiteren wolle man sich "voll und ganz dem Thema Digitalisierung
verschreiben" und sich "speziell vermehrt auch um junge Menschen"




kümmern.

Mit Blick auf den Diesel-Abgasskandal zeichnete Markl ein
differenziertes Bild. Zum einen sehe man, "dass die durchgeführten
Updates wirksam sind und für das Fahrzeug sowie für die Umwelt etwas
bringen." Jedoch dürfe man "auch nicht verschweigen, dass die
Verbrauchswerte sowohl vor als auch nach dem Update deutlich über den
Herstellerangaben liegen." Der Ausstoß sei immer noch zu hoch,
betonte Markl. "Das gilt übrigens nicht nur für VW, sondern für fast
alle Hersteller", sagte er. Beim Thema verloren gegangenes Vertrauen
in die Automobilbranche sei der ADAC "nicht in der Position kluge
Ratschläge zu geben", sagte Markl. "Aber was wir gelernt haben:
Transparenz ist entscheidend. Das ist das Wichtigste."

Auf die Frage, ob er zum Kauf eines Diesel-Autos raten würde,
richtete Markl einen Appell an die Hersteller: "Wir wissen, dass die
Industrie saubere Diesel-Fahrzeuge bauen kann. Allerdings sind diese
sogenannten "Clean Diesel" in der Herstellung teurer, das bedeutet
weniger Gewinne. Das muss man offen ansprechen. Wir sagen deshalb
klar und deutlich: Haltet das ein, was Gesetz und versprochen ist.
Dann können wir auch weiter Diesel kaufen."



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Datum: 15.02.2017 - 05:00 Uhr
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