(ots) - Die Informationstechnik der Bundesagentur für
Arbeit (BA) ist aufgrund der vielfältigen Aufgaben der BA sehr
komplex. Mit rund 120 eigens entwickelten IT-Verfahren werden die
Arbeitsvermittlung unterstützt, Fördermaßnahmen abgewickelt und
Geldleistungen wie z.B. Arbeitslosengeld ausgezahlt. Für die
Weiterentwicklung und den Betrieb einer der größten IT-Landschaften
Deutschlands hat die BA allein zwischen 2011 und 2016 etwa 4,5
Milliarden Euro aufgewendet. Um die Mitarbeiter mit moderner IT zu
unterstützen, hat die BA diverse innovative IT-Großprojekte geplant
und erfolgreich umgesetzt. Dazu zählt unter anderem die Einführung
einer elektronischen Aktenhaltung.
Ein anderes Projekt war ROBASO (Rollenbasierte Oberflächen). Ziel
war es, den Mitarbeitern das Arbeiten auf einer einzigen IT-Plattform
ohne Doppeleingaben und Programmwechsel zu ermöglichen und zu
vereinfachen. Die Entwicklung von ROBASO begann im Jahr 2010 und
mündete in einer Pilotierung im Oktober 2015. Im praktischen Einsatz
im Kundengeschäft zeigte sich, dass die Software zu wenig flexibel
war, um der Komplexität der Kundenanliegen gerecht zu werden. Die
Defizite hätten nicht zeitnah und wirtschaftlich behoben werden
können. Die BA hat sich deshalb entschlossen, das Projekt, in das
seit dem Start 2010 insgesamt 60 Millionen Euro investiert wurden, zu
beenden.
Der Projektabbruch wurde durch ein unabhängiges externes Audit
bestätigt. Die Schwachstellen der Software sind erst bei ihrer
Verwendung unter realen Bedingungen erkannt worden.
Zwischenzeitlich wurden Vorkehrungen getroffen, damit sich ein
solcher Projektabbruch nicht wiederholt: Die Entwicklung neuer
Software erfolgt in überschaubaren Stufen mit begleitenden
Anwendertests in der Praxis. Großprojekte werden während der
Projektlaufzeit regelmäßig extern auditiert, um das Risikomanagement
zu überprüfen.
Anlässlich der gewonnenen Erkenntnisse wurden alle anderen derzeit
laufenden IT-Projekte der BA überprüft. Es gibt keine Projekte mit
vergleichbaren Konstellationen.
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