(ots) - Wenn ein Unternehmen seit mehr als 15 Jahren keinen
Gewinn mehr erwirtschaftet hat, dann stellt sich zwangsläufig die
Frage, wie es weitergehen soll. Ebenso ist es aus der Perspektive des
Eigentümers legitim, über Alternativen nachzudenken - die bis hin zu
einem Verkauf des Verlustbringers reichen. Dies ist die eine, rein
betriebswirtschaftliche Sicht auf das Thema Opel; und es ist die
amerikanische, die GM-Position. Für die Opelaner ist das Agieren von
GM hingegen eine einzige Katastrophe. Weniger, weil am Ende
tatsächlich ein Verkauf stehen könnte; aller Panikmache zum Trotz
können darin auch Chancen liegen, auch für die Arbeitsplätze
hierzulande. Sondern vielmehr, weil GM seit langem nichts, aber auch
gar nichts dafür tut, dass bei Opel endlich wieder Ruhe einkehrt und
der Autobauer überhaupt in die Lage versetzt wird, schwarze Zahlen zu
schreiben. Erst bringt man Opel durch Fehleinschätzungen des
europäischen Marktes in die Bredouille; jetzt, wo die Sanierung
langsam greift und mit dem Umstieg auf Elektroantrieb ein
zukunftsträchtiges Fenster aufgeht, kommt die nächste Keule aus
Detroit. Da hilft auch kein Beruhigungsbrief der Konzernchefin an die
Mitarbeiter: Wenn nicht nur die Politik, sondern auch die
Unternehmensführung vor allem aus den Medien über die Pläne erfährt,
dann zeigt dies, was man in den USA von Opel hält. Das Wichtigste ist
nun, dass die Opelaner schnell Klarheit haben, wie es weitergeht. Die
Mitarbeiter müssen den GM-Schlingerkurs seit Jahren ertragen, ihre
Loyalität zu Opel und ihr fortwährender Einsatz sind bewundernswert.
Rein betriebswirtschaftlich mag dies eine untergeordnete Rolle
spielen, menschlich ist es nicht hoch genug einzuschätzen.
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