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Vom Nischen- zum Trendprodukt: Jeder dritte Verbraucher in
Metropolen kauft "ausschließlich" oder "regelmäßig" Bio-Lebensmittel.
Dafür sind sie sogar bereit durchschnittlich 18 Prozent mehr zu
zahlen als für konventionelle Produkte. Die Erwartung der
Verbraucher: Natürlichkeit und Gesundheit, artgerechte Tierhaltung,
gutes Umweltgewissen.
Die Vorlieben und die Kaufgründe der Biokundschaft hat die Umfrage
"Wie bio is(s)t Deutschland" im Auftrag der Andechser Molkerei
Scheitz GmbH ermittelt. Das Ergebnis: Bio-Lebensmittel haben in
deutschen Großstädten ihren festen Platz im Einkaufskorb. Von
insgesamt 4.727 Befragten kauft jeder Dritte "ausschließlich" oder
"regelmäßig" Bio-Produkte. Dabei kamen 1.028 der Befragten im Alter
von 18 bis 69 Jahren aus München, 1.044 aus Berlin, 1.033 aus dem
Großraum Düsseldorf/Köln, 1.046 aus Hamburg und 576 aus Stuttgart.
Die meisten Bio-Käufer leben in München mit 43 Prozent, gefolgt von
den Stuttgartern mit 35 Prozent. In Hamburg kauft jeder Dritte
mindestens regelmäßig Bio-Produkte, im Großraum Düsseldorf/Köln
greifen 31 Prozent der Befragten zu Bio-Lebensmitteln. Die Berliner
haben mit aktuell knapp 26 Prozent Bio-Lebensmittelkäufer das größte
Zuwachspotenzial.
Klare Wünsche: Natürlichkeit und Tierwohl
Als Gründe für den Kauf von Bio-Waren rangieren bei den Befragten
die Natürlichkeit der Produkte, das heißt ohne Zusatzstoffe, ohne
Verwendung von Pestiziden und ohne Gentechnik (76 Prozent), die
Unterstützung einer artgerechten Tierhaltung (72 Prozent) sowie die
auf eine nachhaltige Landwirtschaft ausgelegte Herstellung (68
Prozent) ganz vorn. Die Städter verbinden mit dem Prädikat "bio" vor
allem Tierschutz (73 Prozent), die Unterstützung von Bio-Bauern (73
Prozent) sowie Umweltschutz (68 Prozent).
Definition von "Regional": 102 Kilometer im Umkreis
Bei Bio-Molkereiprodukten wie Milch, Jogurt, Quark und Käse
greifen 44 Prozent der Befragten zu. Am häufigsten werden bei den
Bio-Produkten Eier (61 Prozent) sowie Gemüse und Obst (55 Prozent)
nachgefragt. Um zusätzlich als regional durchzugehen, müssen die
Lebensmittel im Schnitt aus einem Umkreis von höchstens 102
Kilometern stammen. Die strengste Auffassung von "Regional" haben die
Befragten im Großraum Düsseldorf und Köln: Regionale Produkte sollen
aus einem Radius von etwa 80 Kilometern bezogen werden. Die Berliner
zählen zu ihrem regionalen Umland einen Radius von rund 118
Kilometern.
Wer greift für Bio-Produkte tiefer in den Geldbeutel?
Aber sind die Städter auch bereit, für biologisch erzeugte
Produkte tiefer in ihren Geldbeutel zu greifen? Die Antwort ist
eindeutig: rund 80 Prozent der Befragten - das sind vier von fünf -
würden einen Preisaufschlag bezahlen. Mit 82 Prozent liegen die
Münchner vor den Stuttgartern mit 80 Prozent, gefolgt von den
Düsseldorfern und Kölnern (78 Prozent), den Hamburgern (77 Prozent)
und den Berlinern (73 Prozent). Dabei würden die Stuttgarterinnen und
Stuttgarter den höchsten Preisaufschlag von über 19 Prozent in Kauf
nehmen, dicht gefolgt von den Hamburgern mit 18,5 Prozent. Den
niedrigsten Preisaufschlag möchten die Düsseldorfer und Kölner mit
17,1 Prozent sowie die Berliner mit 16,7 Prozent in Kauf nehmen.
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