(ots) - Nach intensiver Diskussion hat der Medienrat der
BLM der Umwidmung der bisherigen Hörfunkfrequenzen 94,5 MHz in
München und 106,2 MHz in Erlangen ab 1. September 2017 zugestimmt.
Beide UKW-Frequenzen waren bisher zu Aus- und
Fortbildungsbildungszwecken den beiden Radiokanälen afk M94.5 in
München und afk max in Erlangen zugewiesen worden.
Die 94,5 MHz in München wird zur UKW-Stützfrequenz umgewidmet, die
ab 1. September dem Hörfunkprogramm Rock Antenne für fünf Jahre zur
Verfügung gestellt wird. Allerdings soll die Rock Antenne GmbH auf
die Verbreitung ihres Programms in den lokalen Versorgungsgebieten
Landkreis Erding, Stadt Freising und Stadt Ebersberg über die
Frequenzen 87,9 MHz, 95,0 MHz und 93,0 MHz verzichten. Das Rock
Antenne-Programm wird bisher bundesweit über Satellit, landesweit
über DAB+ und lokal über eine Stützfrequenz in Augsburg verbreitet.
Die UKW-Frequenz 106,2 MHz in Erlangen wird ab 1. September als
Stützfrequenz dem bundesweiten Hörfunkprogramm egoFM zur Verfügung
gestellt. Der Medienrat weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich
bei egoFM um ein alternatives Musikprogramm handelt. Sollte es nicht
weiter betrieben werden, findet für die von egoFM genutzten
Stützfrequenzen eine Neuorganisation statt, um wieder ein
alternatives Format auszuwählen, das die bestehenden Musikprogramme
ergänzt.
Der Medienrat begrüßt die Zusagen der Rock Antenne GmbH und der
Radio Next Generation GmbH (Anbieter von egoFM) zur ausgeprägten
Unterstützung der Aus- und Fortbildungskanäle in München und Nürnberg
sowie zur Bereitstellung von Sendefenstern für Programminhalte, die
von und mit den Ausbildungskanälen produziert werden. Dafür sollen
die Anbieter geänderte Programmschemata zur Genehmigung vorlegen.
Ebenfalls begrüßt wird die Bereitschaft der Rock Antenne GmbH,
mindestens fünf Prozent der Anteile an der Trägergesellschaft der
Aus- und Fortbildungssender, der afk GmbH, zu übernehmen.
Für BLM-Präsident Siegfried Schneider bleibt auch nach der
veränderten Empfangssituation das grundlegende Ziel der AFK-Kanäle,
die Ausbildung von Radionachwuchs, erfüllt.
afk M94.5 und afk max werden ab 1. September weiterhin live on air
über den Digitalradiostandard DAB+ zu empfangen sein und stehen
zusätzlich als Livestream im Internet zur Verfügung. afk max behält
seine Nürnberger UKW-Frequenz. Mit der zunehmenden Marktrelevanz von
DAB+ ist es möglich, auf die UKW-Verbreitung der AFK-Radios zu
verzichten bzw. sie zu reduzieren, ohne die Ausbildungsziele zu
gefährden.
Die wesentlichen Konditionen, die für eine qualitativ hochwertige
Radioausbildung wichtig sind, bleiben erhalten: Es wird in Echtzeit,
live und on air gesendet, aber ohne den Druck, den werbefinanzierte
Sender in puncto Reichweite spüren. Weder afk M94.5 noch afk max
müssen das Massenpublikum erreichen und haben deshalb auch ein
Musikprogramm jenseits der Chartplatzierungen und ausführliche lokale
Berichterstattung etabliert. Das wird auch weiter so sein.
Um eine gute journalistische Ausbildung garantieren zu können,
unterstützt die BLM die drei Sender afk M94.5, afk max und afk tv mit
mehr als 800.000 Euro jährlich. Wir sehen vor allem eine Frage als
wesentlich für die künftige Ausbildungssituation: Welche
Herausforderungen kommen in der digitalen Welt auf Journalisten zu?
"Um diese Herausforderungen annehmen zu können", betonte
Schneider, "müssen die Strukturen der Ausbildung weiter entwickelt
werden. Insofern mögen manche die Umwidmung der UKW-Frequenzen als
Verlust empfinden. Sie bietet dem journalistischen Nachwuchs aber die
Chance, sich gezielt und aktiv auf die digitalen Entwicklungen
einzulassen."
Pressekontakt:
Bettina Pregel
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: (089) 63808-318
bettina.pregel(at)blm.de
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