(ots) - Trittin sieht gute Chancen auf Regierung ohne
CDU/CSU
Grünenpolitiker lehnt Schwarz-Grün im Bund und in Niedersachsen ab
Osnabrück. Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin sieht trotz
niedriger Umfragewerte seiner Partei Chancen auf eine
Regierungsbeteiligung in Berlin. "In den Umfragen zeigt sich eine
Bewegung. Die Machtfrage liegt neu auf dem Tisch", sagte der
62-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Trittin
reagiert mit dieser Aussage auf den Umfragenerfolg von Martin Schulz.
Anfang Februar hatte Trittin noch in der "Welt am Sonntag" erklärt,
er sehe derzeit keine bundespolitische Machtperspektive für seine
Partei.
Der frühere Fraktionschef und Minister kandidiert am Samstag für
den Bundestagslistenplatz zwei der niedersächsischen Grünen. Eine
klare Absage erteilte er einem schwarz-grünen Bündnis: "Wir Grünen
wollen dafür streiten, dass es in Deutschland eine Chance gibt,
dieses Land ohne die CDU und insbesondere ohne die CSU zu regieren.
Frau Merkel gibt es ja nicht ohne Herrn Seehofer im Gepäck." Indirekt
kritisierte Trittin merkelfreundliche Parteifreunde wie
Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. "Was
viele nicht wahrhaben wollten, übrigens auch bei uns Grünen, ist ein
politischer Überdruss nach zwölf Jahren Merkel", sagte Trittin der
Zeitung.
Auch in Niedersachsen sieht Trittin keine Gemeinsamkeiten einer
schwarz-grünen Regierung nach der Landtagswahl im Januar 2018: Die
CDU sei der "parlamentarische Arm" der Fleischindustrie. Dies mit der
Landwirtschaftspolitik von Agrarminister Christian Meyer (Grüne)
zusammenzubringen, sei "unvorstellbar", sagte Trittin. "Da wollen wir
schlicht das Gegenteil".
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