(ots) - Entführungen, Überfälle, Plünderungen: In
Venezuela ist es lebensgefährlich geworden auf die Straße zu gehen.
"Der Hunger und die Armut haben eine unfassbare Gewalt entfesselt",
sagt eine Mitarbeiterin der SOS-Kinderdörfer vor Ort.
"Wir befinden uns in einem permanenten Angstzustand. Sobald es
dämmert, lassen wir die Kinder nicht mehr auf die Straße", so die
SOS-Mitarbeiterin weiter. Die Menschen haben guten Grund dazu sich
einzuschließen: In Venezuela kommen auf eine Bevölkerungsmenge von
100.000 rund 92 Fälle von Mord und Totschlag. Das macht Venezuela zum
zweitgefährlichsten Land der Welt.
Der Grund für den traurigen Rekord: "Den Menschen mangelt es am
Nötigsten, deshalb wächst die Wut", sagt die Mitarbeiterin der
Hilfsorganisation. Das Land befindet sich in einem Notstand. Die
Wirtschaft in dem Staat, der eines der reichsten Ölvorkommen auf der
ganzen Welt besitzt, kollabiert. Die Kriminalität nimmt stetig zu.
Lebensmittel sind extrem knapp. "Wir warten täglich in langen
Schlangen vor Supermärkten, in denen es kaum noch etwas zu kaufen
gibt", sagt die SOS-Helferin. Und auf dem Schwarzmarkt zahlen die
Menschen, für Butter zum Beispiel, den sechsfachen Preis.
Besonders hart trifft der Mangel die Kinder: Viele leiden an
Unterernährung. Krebskranke Kinder sterben, weil sie ihre Medikamente
nicht bekommen. "Zum Glück betrifft das die Kinder in unseren Dörfern
nicht, wir haben Nahrungsmittel und Medikamente so gut es geht
rationiert", sagt die SOS-Mitarbeiterin. Aber: "Das sozialpolitische
und wirtschaftliche Modell in Venezuela muss sich ändern, sonst
bringen sich die Menschen hier irgendwann noch für ein wenig Maismehl
um."
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