(ots) - Holocaust-Ãœberlebende, die
es nach Südflorida verschlagen hat, haben in den vergangenen sieben
Jahren bei dem hiesigen, alljährlichen PGA-Golfturnier Allianz
Championship protestiert und den deutschen Versicherungsriesen
Allianz SE aufgefordert, mehr als 2,5 Milliarden USD für
Versicherungen von vor dem Zweiten Weltkrieg an Ãœberlebende
auszuzahlen. Nachdem in den Anfangsjahren der Proteste noch große
Menschenmengen zusammenkamen und das internationale Medieninteresse
sehr hoch war, ging die Teilnehmerzahl im Laufe der Jahre deutlich
zurück, da viele Überlebende zu schwach wurden und aufgrund der
fehlenden Stellungnahme von der Allianz entmutigt waren.
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Dies änderte sich am Sonntag schlagartig. Mehr als 150 Menschen
hielten Schilder in den Händen, auf denen sie von der Allianz eine
Schuldenbegleichung und von der PGA und Boca Raton die Kündigung des
Förderungsvertrags mit der Allianz forderten. Dieser beispiellose
Erfolg lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen.
Zunächst warb eine formlose Freiwilligengruppe einige Anwohner an,
den Ãœberlebenden eine Stimme zu geben, denn diese waren selbst nicht
mehr in der Lage, für ihre Rechte einzustehen. "Hier ging es um
Ungerechtigkeit und das hat viele Menschen berührt", so
Freiwilligenkoordinatorin Janet Myles Schwartz aus Boca Raton.
"Anhand von Beweisen zeigten wir, dass die Hälfte der weltweit
Ãœberlebenden heutzutage in Armut leben und nicht ausreichend
medizinisch versorgt werden. Das ist einfach nicht richtig. Wenn der
Vertrag mit der Allianz verlängert wird, werden wir unsere Zahlen
nächstes Jahr wieder verdoppeln können. Wir haben neuen Elan, um
gewählte Funktionäre anzusprechen, Petitionen zu starten und diese
entwürdigende Situation endlich zu beenden."
Später erhielt die Gruppe neuen Schwung, als Gesetze von den
Abgeordneten des US-Repräsentantenhaus Ileana Ros-Lehtinen, John
Garamendi und Brad Sherman sowie den Senatoren Bill Nelson und Marco
Rubio eingereicht wurden, in denen Überlebenden und deren Angehörigen
Rechte gewährt wurden, um unbezahlte Entschädigungsforderungen
einzuklagen. Hierbei handelt es sich um die Gesetze HR 762 und S.258.
Führende Kongressabgeordnete fühlen ein Momentum nach den
einstimmigen Beschlüssen von 2016, in denen Deutschland aufgefordert
wurde, allen Forderungen von Ãœberlebenden auf umfassende Weise
nachzukommen und damit das Versprechen des ehemaligen Bundeskanzlers
Adenauer aus den 1950er Jahren einzulösen. In diesem Zusammenhang ist
besonders erwähnenswert, dass die Abgeordnete Ros-Lehtinen vom
Sprecher des Repräsentantenhauses Paul Ryan erst kürzlich in den
Vorstand des U.S. Holocaust Memorial Councils gewählt wurde.
David Schaecter, Vorstandsvorsitzender der Holocaust Survivors
Foundation USA (HSF), meint hierzu: "Die Allianz und andere
Versicherungsunternehmen sollten sich immer noch schämen. Sie müssten
gezwungen sein, alle Versicherungen einzulösen, die sie unseren
Familien verkauft haben. Wir hoffen und beten, dass Präsident Trump
uns erhören wird und sich den zahlreichen Kongressabgeordneten zweier
Parteien anschließt, um uns wieder unsere Rechte zuzugestehen und zu
gewährleisten, dass alle Überlebenden und unsere Familien in unseren
letzten Jahren noch Gerechtigkeit erfahren und Würde zurückerlangen."
Zu guter Letzt führte auch das inspirierende Beispiel vom
Auschwitz-Ãœberlebenden Jack Rubin zu Erfolg. Als offener
Protestanführer sagte er bereits mehrmals vor dem Kongress aus und
forderte Deutschland, die Allianz, Generali und andere
Holocaust-Gewinner auf, alle dokumentierten Forderungen zu bezahlen
und mit dem Restbetrag die Pflege der Überlebenden zu unterstützen.
Tragischerweise ist Jack Rubin letzten Sommer verstorben.
Allerdings war seine Enkelin Cara, eine Erstsemestlerin an der
Florida Atlantic University, unter den jungen Leuten der Kundgebung.
"Mein Großvater war ein beeindruckender Mensch, der uns gelehrt hat,
für das Richtige im Leben zu kämpfen. Mit meiner Teilnahme an den
Protesten kann ich seinen Kampfgeist am Leben erhalten."
Buchenwald- und Birkenau-Ãœberlebender Moric Jusovic, der viele
Jahre lang an der Seite von Jack Rubin gekämpft hatte, fasste den
Erfolg mit den Worten zusammen: "Der Großteil von uns Überlebenden
hat nicht mehr die nötige Kraft und Ausdauer zum Protestieren. Daher
möchte ich mich im Namen aller recht herzlich bei denjenigen
bedanken, die sich am Sonntag für uns eingesetzt haben, und hier
meine ich vor allem die jüngere Generation. Vielen Dank, dass wir
dieses Feuer an euch weiterreichen dürfen."
Nähere Informationen unter www.hsf-usa.org und huff.lv/VVInCv
(http://t.co/iPd9fnMs).
Das Exekutivkomitee der Holocaust Survivors Foundation USA:
Israel Arbeiter, Boston (Massachusetts)
Dena Axelrod, Ft. Lauderdale (Florida)
Renee Firestone, Los Angeles (Kalifornien)
Ella Frumkin, Los Angeles (Kalifornien)
Nesse Godin, Washington (Washington, D.C.)
Jay Ipson, Richmond (Virginia)
Louise Lawrence-Israels, Washington (Washington, D.C.)
Herbert Karliner, Miami Beach (Florida)
Annette Lantos, Washington (Washington, D.C.)
David Mermelstein, Miami (Florida)
Alex Moskovic, Hobe Sound (Florida)
Leo Rechter, Queens (New York)
Shirley Rubin, Boynton Beach (Florida)
David Schaecter, Miami (Florida)
Anita Schuster, Las Vegas (Nevada)
Agnes Vertes, Weston (Connecticut)
Esther Widman, Brooklyn (New York)
Pressekontakt:
Sam Dubbin
Rechtsvertreter der Holocaust Survivors Foundation
+1-305-815-8060
Jan Schwartz
Freiwilligenkoordinatorin
Handy: +1-954-415-2542
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