(ots) -
- VPRT-Radiovorsitzender Klaus Schunk: "Es ist vollkommen
inakzeptabel, wenn eine neue Technologie an den
Marktgegebenheiten vorbei politisch verordnet werden soll."
- Einseitiges Agieren zu Gunsten des Ãœbertragungsstandards DAB+
ist keine Basis für eine gemeinsame Roadmap
Die im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT)
zusammengeschlossenen Privatradios haben gestern den "Aktionsplan zur
Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter" als
nicht markttauglich abgelehnt und ihre Mitarbeit im
Digitalradio-Board des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI) auf dieser Grundlage beendet.
Der Entwurf der Roadmap wurde gestern von der Parlamentarischen
Staatssekretärin Bär an die Staatssekretärin Raab (Rheinland-Pfalz)
zur weiteren Beratung an die Rundfunkkommission der Länder übergeben.
Der VPRT fordert, dass die Länder nun im Sinne der Vielfaltssicherung
im dualen System agieren.
Der Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT
und Geschäftsführer von Radio Regenbogen, Klaus Schunk, erklärte:
"Neue Technologien kann man politisch nicht verordnen. Sie müssen die
Konsumenten überzeugen und sich im Markt von sich aus durchsetzen.
Der Ansatz, eine Roadmap für den Übergang in die digitale
Radiozukunft mit allen Beteiligten zu erarbeiten, war ein richtiger
und wichtiger Versuch. Er ist aus Sicht der Privatradios leider
gescheitert. Der Entwurf des Aktionsplans gibt kein marktkonformes
Migrationsszenario vor. Er fördert den Übertragungsstandard DAB+
einseitig und an den Markt- und Nutzungsgegebenheiten vorbei."
Die Privatradios kritisieren unter anderem die Maßnahme, von
öffentlich-rechtlichen Anstalten nicht mehr genutzte UKW-Frequenzen
größtenteils brachliegen zu lassen und keiner neuen Verwendung durch
private Radios zuzuführen. "In dieser Form protektionistisch das Ende
des meist genutzten UKW-Standards einzuleiten, der für die
Privatradios noch lange und alternativlos Geschäftsgrundlage sein
wird, ist nicht akzeptabel. Werden UKW-Frequenzen von ARD oder
Deutschlandradio zurückgegeben, sollten sie dafür genutzt werden,
neue Gebiete für die seit jeher schlechter gestellten Privatradios zu
versorgen und nicht staatlich eingezogen werden", so Schunk.
Darüber hinaus kritisiert der VPRT, dass zur Förderung von
Digitalradio eine Regelung für Hörfunkempfangsgeräte vorgeschlagen
wird, die mobile Geräte ausklammert. "Smartphones sind ein wichtiger
und wachsender Markt für den digitalen Radioempfang. Sie in einer
digitalen Migrationsplanung nicht zu berücksichtigen, heißt
schlichtweg, das Verhalten der Verbraucher auszublenden", so Klaus
Schunk.
Ãœber den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 150 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
Für Rückfragen:
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