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MDAX-Aufsichtsratsgremien: Geschlechterdiversität wächst, internationale Ausrichtung nur mangelhaft, einzelne Gremien erstklassig (FOTO)

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(ots) -
Russell Reynolds Associates erweitert seine etablierte
DAX-Aufsichtsratsanalyse um den MDAX. Die "MDAX-Aufsichtsratsstudie"
zeigt: Es mangelt Aufsehern an Digitalkompetenz sowie an Marketing-
und Sales-Erfahrung

- Solide Qualität: MDAX-Aufsichtsgremien erhalten die
Durchschnittsschulnote 2,7. Bestnoten erzielen die Aufseher von
Evonik und Metro mit einer Bewertung von jeweils 1,8.

- Frauenzuwachs unter 50: Der Frauenanteil in den
MDAX-Aktionärsvertretungen liegt dank des letzten signifikanten
Anstiegs bei knapp 25%.

- Weibliche Nachrückerinnen sind mit durchschnittlich 49 Jahren
fast zehn Jahre jünger als ihre männlichen Kollegen.

- Fehlende Internationalität: 34% aller MDAX-Gremien haben keinen
Ausländer im Aufsichtsrat an Bord (DAX: 13%).

- Deutliche Schwächen: Gerade einmal 34% der Boards verfügen über
sehr geringe Digital-Expertise und weitere 50% über wenig
explizite Marketing- und Sales-Erfahrung.

- Das doppelte Superwahljahr 2018: Sowohl im MDAX als auch im DAX
steht eine außergewöhnliche Welle von auslaufenden Mandaten an.

2016 wurden 24 von 44 zu vergebenden Aufsichtsratsposten in
MDAX-Unternehmen mit Frauen besetzt. Damit ist der Anteil neu
gewählte Frauen im Jahresvergleich von 47% auf 55% deutlich
angestiegen. Insgesamt liegt der Anteil weibliche MDAX-Aufseher
aktuell bei 25%, und 26 Gremien (d. h. 52%) erreichen die gesetzliche
Frauenquote von 30% (2015: nur 13). Basierend auf den regulär
auslaufenden Mandaten und bei Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben
werden 2017 neun zusätzliche Gremien die Quote erfüllen. Weitere zehn
können bis 2018 und drei bis 2019 die vorgeschriebene 30%-Hürde
erreichen. Bei Fuchs Petrolub (25%) und Hugo Boss (17%) stehen die
nächsten Wahlen erst 2020 an. Überdurchschnittliche




Geschlechterdiversität erreichen unter den Konzernen Bilfinger und
HELLA KGaA Hueck & Co. mit einer Quote von jeweils 50%.
Schlusslichter sind TAG Immobilien, die RTL Group, Zalando, Rational
und die Deutsche Wohnen, deren Aufsichtsgremien ausschließlich aus
Männern bestehen.

Trotz struktureller Veränderungen in 27 von 50 Gremien zwischen
2015 und 2016 kann sich die Qualität in der Aufstellung der
MDAX-Aufsichtsgremien sehen lassen: Bei einer an deutschen Schulnoten
orientierten Durchschnittsbewertung der Aufsichtsratszusammensetzung
ergibt sich für 2016 eine Durchschnittsnote von 2,7. Diese liegt
damit nur geringfügig unter der Note für die DAX-30-Aufsichtsräte aus
demselben Jahr (2,4). "Dies ist bemerkenswert, da die Gremien im
Vergleich zum DAX meist kleiner sind und im allgemeinen über weniger
Strahlkraft verfügen als im DAX", so Dr. Thomas Tomkos, Managing
Director und mitverantwortlich für die Board Practice von Russell
Reynolds Associates in Deutschland. "Eine weitere Besonderheit des
MDAX ist auch die Tatsache, dass es sich bei den Konzernen oft um
stärker spezialisierte Unternehmen mit im Vergleich zum DAX 30
geringerer Diversifikation handelt. Diese Nischencharakteristik
spiegelt sich zum Teil auch in der Besetzung der Aufsichtsratsgremien
wider."

Angeführt wird das Studienranking von Evonik Industries und Metro
mit einer Note von jeweils 1,8. Den dritten Platz teilen sich DMG
MORI, die HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Ströer sowie die KION GROUP AG
mit einem Schnitt von 2,0. Die schlechteste Wertung erhält vor allem
aufgrund mangelnder Geschlechterdiversität und fehlender
Internationalität TAG Immobilien mit einer 3,5.

Die Studie der international führenden Personalberatung Russell
Reynolds Associates analysiert die MDAX-Aufsichtsgremien anhand der
verfügbaren biografischen Daten ihrer Mitglieder darauf hin, wie gut
diese in Bezug auf Kriterien wie "geschäftsrelevante Erfahrung"'
"Mandatslast", "Diversität"' oder "Digitalkompetenz" abschneiden.

Jung, weiblich und neu dabei: Frauen sind deutlich jünger und
kürzer im Amt als ihre männlichen Kollegen

Das Durchschnittsalter der MDAX-Aufsichtsratsmitglieder liegt je
nach Gremium zwischen 45 (Ströer) und 66 Jahren (Salzgitter AG). Auch
bei der durchschnittlichen Amtslaufzeit weisen die Unternehmen eine
signifikante Spanne auf. Diese liegt aufgrund der noch jungen
Börsennotierung von Covestro zwischen einem halben Jahr und 13 Jahren
(Hannover Rück). Das typische MDAX-Aufsichtsratsmitglied ist 60 Jahre
alt und seit fünf Jahren im Amt. Ein deutlicher Unterschied zwischen
den Geschlechtern: Frauen sind im Schnitt bei Amtsantritt 49 Jahre
alt, fast drei Jahre kürzer im Amt und mit durchschnittlich 52 Jahren
zehn Jahre jünger als ihre männlichen Kollegen, diese sind im Schnitt
62 Jahre alt. Ströer stellt den mit Abstand jüngsten Aufsichtsrat mit
einem Durchschnittsalter von 45 Jahren. Bei der Hannover Rück (13
Jahre) und MTU (8 Jahre) haben die Aufsichtsräte die im Durchschnitt
längste Zugehörigkeitsdauer, während die Aufseher bei Bilfinger,
Covestro und STADA weniger als zwei Jahre im Amt sind.

Beunruhigende Diagnose: Fast zwei Drittel der Boards besitzen
keinen ausgewiesenen Digital-Experten

Grund zur Sorge liefert die Analyse der Schlüsselkriterien und
-kompetenzen der Aufsichtsräte. So haben gerade einmal 34% der
MDAX-Boards einen dezidierten Experten für Digitales. Jens-Thomas
Pietralla, Managing Director bei Russell Reynolds Associates und
verantwortlich für die "MDAX-Aufsichtsratsstudie" dazu: "Angesichts
der strategischen Brisanz des digitalen Wandels überrascht es, wie
wenig Aufmerksamkeit dem Thema in den Aufsichtsratsgremien der
MDAX-Unternehmen geschenkt wird. Zweifelsohne entscheidet die
Digitalkompetenz in den kommenden Jahren über Erfolg und Misserfolg
vieler Konzerne - ungeachtet der Branchenzugehörigkeit. Um für die
anstehenden digitalen Umbrüche gerüstet zu sein und im
internationalen Wettbewerb nicht abgehängt zu werden, müssen deutsche
MDAX-Unternehmen diesem Thema auch bei der Aufsichtsratsbesetzung
Priorität einräumen." Ferner haben die Aufsichtsräte des MDAX
deutliche Schwächen, was die HR-Fachkenntnis angeht. Ebenso
überraschend wie brisant ist die Tatsache, dass nur 16% der
Aufsichtsgremien über jeweils zwei Mitglieder mit der besonders
wichtigen Sales- und Marketing-Erfahrung verfügen.

Internationalität Fehlanzeige - Deutsch bleibt bei
MDAX-Aufsichtsräten Amtssprache Nummer eins

Der Anteil ausländische MDAX-Aufsichtsräte ist mit 21% deutlich
niedriger als im DAX 30 (27%), und bei 34% der Unternehmen sitzt
sogar kein einziger ausländischer Aufseher im Gremium. Zudem stellen
Österreich und die Schweiz, zwei Deutschland kulturell sehr
nahestehende Nationen, mit insgesamt 15 Mandatsträgern das höchste
Kontingent. Aus dem restlichen Europa kommen 38 Aufsichtsräte. Es
folgen die USA und Kanada (7), Südafrika (6) und China (4).
Lateinamerika ist nicht vertreten.

"Ohne die Unternehmen mit ausländischen Mehrheitseigentümern wie
Steinhoff, KION sowie HOCHTIEF und Airbus hinken die MDAX-Konzerne in
Sachen Internationalität leider noch massiv hinterher. So ist
beispielsweise der Anteil Aktionärsvertreter aus den USA und Kanada
nur halb so hoch wie im DAX 30 - und auch dort ist der Anteil
besorgniserregend niedrig", so Pietralla. "Dass es auch anders geht,
beweisen neben den bereits erwähnten Unternehmen auch Bilfinger, GEA,
Hugo Boss und Zalando. Diese weisen einen Ausländeranteil von 50% und
mehr bei den Aktionärsvertretern auf. Diese kulturelle Vielfalt und
das Einbinden der internationalen Perspektive sind für die
Exportnation Deutschland ein zentraler Erfolgsfaktor."

Auch im vergangenen Wahljahr zeigte sich kein Umdenken beim Thema
Internationalität: Insgesamt lag der Anteil deutsche Nachrücker bei
75%, wobei 83% der weiblichen Neubesetzungen und 65% der Männer, die
neu in ihr Amt gewählt wurden, aus Deutschland stammen.

Kampf um die besten Kandidaten: doppeltes "Superwahljahr" 2018 im
DAX 30 wie im MDAX setzt Konzerne unter Zugzwang

Während 2017 aus Sicht der MDAX-Konzerne ein durchschnittliches
Wahljahr ist, steht ihnen wie auch den DAX-30-Unternehmen 2018 eine
bislang beispiellose Anzahl von auslaufenden Mandaten bevor. Allein
im MDAX sind es fast ein Drittel aller Mandate. Insgesamt müssen fast
doppelt so viele Aufsichtsräte gewählt werden wie in einem
durchschnittlichen Jahr. Damit verstärkt sich der Konkurrenzdruck,
geeignete Kandidaten rechtzeitig bis Mitte 2017 zu "reservieren".
"Wir werden bereits in diesem, vor allem aber im kommenden Jahr ein
spannendes Rennen zwischen MDAX und DAX 30 um die besten Kandidaten
erleben", so Tomkos. "Hinzu kommt, dass die gesetzliche Frauenquote
den Druck auf die Unternehmen zusätzlich erhöht." Dafür spricht die
Tatsache, dass allein die DAX-30-Konzerne bis 2017 im Vorstand und in
den ersten beiden Führungsebenen über 230 Frauen benötigen, um ihre
gesetzlich mandatierten und ihre selbst gesteckten Ziele zu
erreichen. Im DAX 30 hatten 75% der 2016 gewählten weiblichen
Aufsichtsräte Topmanagement-Erfahrung. Beim MDAX waren es im gleichen
Zeitraum nur gut 45%. Es überrascht wenig, dass sich das Werben um
besonders qualifizierte Kandidatinnen in den nächsten zwei Jahren
weiter intensivieren wird.

Ãœber Russell Reynolds Associates

Russell Reynolds Associates ist eine der weltweit führenden
Personalberatungen bei der Besetzung von Spitzenpositionen. 1969 in
New York gegründet, verfügt Russell Reynolds Associates heute mit
insgesamt 47 Büros und mehr als 370 Beratern über ein globales
Netzwerk. In Deutschland ist Russell Reynolds Associates seit 1985
etabliert und in Frankfurt am Main, Hamburg und München mit Büros
präsent.

Das Unternehmen ist vollständig im Besitz der im Unternehmen
tätigen Partner. Neben dieser Unabhängigkeit sind es vor allem die
weltweit agierenden Spezialistenteams für einzelne Branchen, mit
denen sich Russell Reynolds Associates vom Wettbewerb abhebt. Ãœber
die hohe Loyalität der Klienten und großen Erfolg bei der Gewinnung
von Mandaten wächst Russell Reynolds Associates über viele Jahre
deutlich zweistellig.

Mehr unter www.russellreynolds.com und bei Twitter
(at)RRAonLeadership



Weitere Informationen:

Susanne J. Mathony
Director Marketing & Public Relations EMEA
Russell Reynolds Associates
Maximilianstraße 12-14
80539 München
Tel.: +49 89 24 89 81 33 - Handy: +49 174 25 82 711
Susanne.Mathony(at)russellreynolds.com

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Datum: 20.02.2017 - 10:00 Uhr
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