(ots) - Der Exportweltmeister fühlt sich missverstanden.
Natürlich signalisiert eine positive Handelsbilanz ökonomische
Stärke. Die entsteht aber nicht allein durch einen schwachen Euro, an
dem nun wahrlich kein Bundesbanker mitgedreht hat. Sie ist vielmehr
ein Ergebnis politischer Rahmenbedingungen und Reformen, die - daran
muss man gelegentlich erinnern - auch in diesem Land wehgetan haben.
Dass allerdings dann Wirtschaftsforscher so tun, als sei Deutschland
zumindest mitverantwortlich für die Probleme wachstumsschwacher
Länder wie Frankreich, Italien oder gar Griechenland, das ist
abenteuerlich. Wenn halb Südeuropa nicht vom Fleck kommt und andere
wie Briten oder Amerikaner mehr konsumieren als sie erwirtschaften,
hat das keine konjunkturellen Gründe, sondern strukturelle. Einige
davon hat Deutschland früher und besser in den Griff bekommen als
unsere Nachbarn. Wer das deutsche Ungleichgewicht bekämpfen will,
muss besser werden und kostengünstigeres Produzieren ermöglichen. Den
Starken schwach machen zu wollen, ist ganz sicher kein Weg.
Pressekontakt:
Straubinger Tagblatt
Ressortleiter Politik/Wirtschaft
Dr. Gerald Schneider
Telefon: 09421-940 4449
schneider.g(at)straubinger-tagblatt.de
Original-Content von: Straubinger Tagblatt, übermittelt durch news aktuell