(ots) -
Zu mehr Engagement auch deutscher Firmen in Afrika - und besonders
in Äthiopien - hat am Mittwoch (22. Februar 2017) Peter Renner,
Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen, vor Journalisten in
Hamburg aufgefordert. "Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen
Zeitalter in Afrika. Jetzt ist es wichtiger denn je, Kinder, Frauen
und Männer in weniger entwickelten Regionen dabei zu unterstützen,
aus eigener Kraft ein Leben in Würde zu führen; Jugendlichen eine
berufliche Perspektive in ihrer Heimat zu geben und Familien eine
lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, in der sie dauerhaft unabhängig
von fremder Hilfe sind. Wenn wir den Menschen keine nachhaltigen
Zukunftschancen in ihrer Heimat geben, müssen wir in den nächsten
Jahren mit weiteren Millionen Migrantinnen und Migranten rechnen, die
aus Afrika nach Europa kommen wollen".
In diesem Zusammenhang wies Renner auf die drohende Dürre in
Ostafrika hin. Mehr als 12 Millionen Menschen sind dort derzeit
dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch in Äthiopien benötigen
rund 5,7 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe.
Renner weiter: "Weder Grenzzäune, noch Abschottung werden helfen.
Die Menschen brauchen die Chance auf ein besseres Leben in der
Zukunft. Nur so lassen sich auf Dauer Fluchtursachen vermeiden."
Wichtig sei deshalb die Schaffung von Arbeitsplätzen in Äthiopien.
Gerade in einem Land, in dem der Altersdurchschnitt bei 17,8 Jahren
liegt, brauchen vor allem junge Menschen einen Arbeitsplatz mit einem
regelmäßigen Einkommen. Während Unternehmen aus anderen Ländern - wie
aus China und der Türkei - in Äthiopien investieren, sind deutsche
Unternehmen noch sehr zurückhaltend.
Die Stiftung Menschen für Menschen führt neben den integrierten
landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten seit einiger Zeit
Maßnahmen durch, die ein dauerhaftes Einkommen der Menschen
ermöglichen sollen. Neben Handwerkskursen oder der Vergabe von
Mikrokrediten werden Pilotprojekte, wie der Aufbau einer
Wertschöpfungskette, umgesetzt. Diese haben das Ziel, über die
Nahrungsmittelproduktion hinaus deren Weiterverarbeitung und
Vermarktung zu forcieren. Menschen für Menschen gehört mit über 750
einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten
privaten Arbeitgebern in Äthiopien. Hinzu kommen zahlreiche
Arbeitsplätze, die im Zusammenhang mit den Projekten von Menschen für
Menschen geschaffen werden. Beispielsweise durch den Bau von Schulen
und Straßen oder dadurch, dass sich junge Menschen durch in den
Projekten erlernte Fähigkeiten - wie z. B. die Herstellung von
holzsparenden Öfen - selbständig gemacht haben. "Wir fördern
Kleingewerbe, Start-ups und bieten Trainings für verbessertes
Handwerk und für Bildung unternehmerischer Fertigkeiten an. Jeder Job
bringt den Menschen ein gesichertes Einkommen, schafft Vertrauen in
die eigenen Kompetenzen und in die Zukunft", betont Peter Renner.
Zukunftsperspektiven erfordern Wissenstransfer
Die Menschen in Äthiopien haben besonders in den ländlichen
Regionen wenige Möglichkeiten, sich Wissen abseits traditioneller
Methoden anzueignen. Die Vermittlung von Wissen gehört deshalb zu den
zentralen Bestandteilen der integrierten Projektarbeit. Es werden
beispielsweise Kurse im Landwirtschaftsbereich zu Anbau- und
Viehzuchtmethoden sowie Erosionsschutz angeboten. Im
Gesundheitsbereich werden die Themen Aufklärung und Hygiene
weitervermittelt.
Über 5,3 Millionen Kinder, Frauen und Männer haben bisher von den
Maßnahmen profitiert und die Chance für ein besseres Leben in
Äthiopien erhalten. Rund 450.000 Schülerinnen und Schüler besuchen
täglich die von Menschen für Menschen gebauten Schulen, und erhalten
damit Zugang zu guter Schulbildung. Über 1.700 junge Äthiopierinnen
und Äthiopier haben bisher am Agro Technical and Technology College
(ATTC) in Harar, das von Menschen für Menschen betrieben wird, einen
Bachelorabschluss erworben.
Von Beginn an verfolgte Menschen für Menschen die Idee der
nachhaltigen Entwicklung auf Augenhöhe, bei der die tatsächlichen
Bedürfnisse der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen, um daraus konkrete
Maßnahmen abzuleiten. Dieser integrierte Ansatz, ist nach wie vor
Leitmotiv der Organisation. Die Einbindung der Menschen vor Ort und
das langfristige Engagement führen zum nachhaltigen Erfolg der
Entwicklungsarbeit.
Bisher wurden durch Menschen für Menschen in Äthiopien unter
anderem 2.235 Wasserstellen (Pumpbrunnen und Quellfassungen), 409
Schulen, 86 Gesundheitsstationen und 15 Polikliniken gebaut. Ãœber
330.000 Menschen haben an einer funktionalen
Alphabetisierungskampagne teilgenommen. Mehr als 80.000 Frauen
erhielten hauswirtschaftliche Weiterbildungsmaßnahmen und etwa 25.000
Frauen haben am Kleinkreditprogramm teilgenommen. Rund 52.000
Kilometer Stein- bzw. Erdwälle wurden im Kampf gegen Erosion gebaut
und 200 Millionen Baumsetzlinge gepflanzt.
Peter Renner: "Wenn wir sehen, wie aus ehemaligen Armutsregionen
nach einigen Jahren Gebiete werden, in denen die Menschen ausreichend
zu essen haben und nicht mehr ihr Dorf, die Region oder im
schlimmsten Fall sogar das Land verlassen müssen, dann haben wir für
die Menschen viel bewirkt. Mit den nachhaltigen Entwicklungsmaßnahmen
werden in ganzen Regionen Lebensgrundlagen geschaffen, die auch nach
Ende der Projektlaufzeiten als Basis für ausreichend Nahrung und
Einkommen dienen."
Weitere Informationen unter: CIA World Factbook
Informationen über Menschen für Menschen finden Sie hier:
www.menschenfuermenschen.de
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Stiftung Menschen für Menschen
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Über Menschen für Menschen
Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit über 35 Jahren
nachhaltige Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen
integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für
Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen
Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Den
Grundstein für Menschen für Menschen legte am 16. Mai 1981 der
damalige Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) mit seiner
legendären Wette in der Sendung "Wetten, dass...?". Die Stiftung
trägt durchgängig seit 1993 das Spendensiegel des Deutschen
Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Menschen für Menschen
setzt die Maßnahmen derzeit in zwölf Projektgebieten mit über 750
festangestellten und fast ausschließlich äthiopischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um.
Pressekontakt:
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