(ots) - Bundesbank-Vorstand: Risikopuffer um 1,75
Milliarden Euro erhöht
Thiele: Sollten die Leitzinsen ab 2018 steigen, ergeben sich
substanzielle Belastungen
Osnabrück. Mit Blick auf den Gewinneinbruch hat
Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele auf die geänderten
Rahmenbedingungen hingewiesen. "Die Bilanz der Bundesbank hat sich
massiv ausgeweitet. Das zeigt, dass wir von den Zuständen vor der
Finanzkrise weit entfernt sind", sagte Thiele im Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Die Bundesbank hat dem Fiskus
in diesem Jahr nur knapp 400 Millionen Euro überwiesen - und mehr
Geld zurückgelegt.
Die Bilanzsumme der Notenbank lag Ende 2016 bei rund 1,4 Billionen
Euro, zehn Jahre zuvor waren es nur 373 Milliarden Euro. Grund für
den kräftigen Anstieg der Bilanzsumme sind vor allem die massiven
Wertpapierankäufe. Die nationalen Notenbanken und die EZB kaufen
insbesondere Staats- und Unternehmensanleihen auf. Thiele erklärte,
die wachsenden Wertpapierbestände seien mit Zinsänderungsrisiken
verbunden, deshalb habe die Bundesbank ihren Risikopuffer um 1,75
Milliarden Euro erhöht.
Zudem parken die Banken immer mehr Liquidität bei der Bundesbank,
worauf sie derzeit 0,4 Prozent Zinsen an die Notenbank zahlen. Thiele
erklärte: "Sollten die Leitzinsen ab 2018 steigen, werden sich in der
Gewinn- und Verlustrechnung der Bundesbank aus der offenen
Zinsposition substanzielle Belastungen ergeben. Und für diese
Belastung haben wir in diesem Jahr eine erste Vorsorge getroffen."
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