Greenpeace-Aktivisten protestieren an norwegischer Bohrplattform für Schutz der Arktis / Geplante Ölbohrung im Arktischen Ozean widerspricht Klimaabkommen

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(ots) - An einer Bohrplattform des Ölkonzerns Statoil
demonstrieren heute 12 Greenpeace-Aktivisten für konsequenten Schutz
des Klimas und der Arktis. Die heute auslaufende Plattform muss durch
einen Fjord bei Tromsö, die Umweltschützer protestieren vor ihr in
Kajaks und Schlauchbooten. Die Plattform soll bis zum Sommer in die
äußere Barentssee fahren und dort an einer der weltweit nördlichsten
Stellen nach Öl bohren. "Es ist hochriskant, in dieser abgeschiedenen
und bislang weitgehend unberührten Region nach Öl zu bohren", sagt
Greenpeace-Sprecherin Stephanie Menzel. "Das arktische Meer ist
besonders sensibel. Das Öl muss im Boden bleiben - zum Schutz des
Klimas und dieser einzigartigen Natur."

Norwegen hat als erster Industriestaat das Ende 2015 beschlossene
Pariser Klimaschutzabkommen ratifiziert. Um das dort festgelegte Ziel
zu erreichen, die Erhitzung der Erde deutlich unter 2 Grad zu
stabilisieren, muss der Großteil der bekannten Ölvorräte im Boden
bleiben. Greenpeace Nordic und die Naturschutzorganisation Youth and
Nature haben im Oktober 2016 daher eine Klage gegen den norwegischen
Staat eingereicht: Mit der Vergabe neuer Bohrlizenzen verstoße die
Regierung gegen die Verfassung des Landes. Die Verfassung garantiert
eine gesunde und sichere Umwelt für zukünftige Generationen. "Wer
neue Ölfelder freigibt, sabotiert das Pariser Abkommen. Die
norwegische Regierung muss die Genehmigungen der Ölbohrungen
zurücknehmen, um das Klima zu schützen", so Menzel.

Auch Dea will im arktischen Meer bohren

Erstmals seit mehr als 20 Jahren hat Norwegens Regierung im Sommer
2016 ein vollkommen neues Gebiet der norwegischen Barentssee für die
Ölausbeutung geöffnet. Mehr als zehn Konzerne, darunter auch Dea
Norge, Tochterfirma der Dea Deutsche Erdöl AG, sowie Chevron und
Lukoil, haben sich Bohrrechte gesichert. Norwegens größte Ölfirma




Statoil hat bereits angekündigt, im Sommer mit den Bohrungen zu
starten. Die von Statoil hierfür gecharterte Bohrplattform Songa
Enabler überwinterte in dem Fjord in der Nähe von Tromsö.

Ein Ölunfall in diesen Breiten hätte katastrophale Auswirkungen.
Die Barentssee zählt zu den produktivsten Gewässern der Welt. Sie ist
ein wichtiger Aufzuchtort für die Kabeljau- und Heringsbestände.
Kaltwasserkorallen und große Vogelkolonien sind dort ebenso zuhause
wie Wale, Robben und Eisbären. Ölunfälle lassen sich hier kaum
bekämpfen. Die dunklen Wintermonate, häufigen Stürme, niedrigen
Temperaturen sowie Eisberge sind kaum überwindbare Herausforderungen
für Mensch und Material. Der Ölkonzern Shell hatte Ende 2015
angekündigt, sich aus der Arktis zurückzuziehen, nach einer Reihe von
Pleiten und Pannen und Investitionen in Höhe von sieben Milliarden
Dollar.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte vor Ort in Tromsö an
Sprecherin Stephanie Menzel, Tel. +49-151-67113728, in Hamburg an
Pressesprecherin Antje Rudolph, Tel. +49-151-42261551 oder Ölexperte
Jörg Feddern, Tel. 0171-8781191. Fotos unter Tel. 040-30618-376 und
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Datum: 27.02.2017 - 13:42 Uhr
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