(ots) - Partnersuche mit Leidenschaft, aber immer in
Zeitnot: So lernen sich Rebhühner (Perdix perdix) kennen. Pünktlich
zum meteorologischen Frühlingsanfang sind die seltenen Feldvögel
geradezu im Liebestaumel. Noch bis Ende März wird der Traumpartner
gesucht: Dafür verlassen die Rebhühner in den frühen Morgen- und
Abendstunden für nur sehr kurze Zeit ihre Deckung - dann fühlen sie
sich vor Feinden wie den Greifvögeln sicher. Rebhühner haben in
gewisser Weise das tierische Speed Dating perfekt drauf!
Wer in diesen Tagen bei einem Spaziergang auf dem Land das
knarrende "Kir-rek!" der Rebhähne zu hören bekommt, kann sich
glücklich schätzen: Er oder sie erlebt dann hautnah die Balz. Die
Hähne locken die Hennen mit diesem weithin hörbaren Ruf und stecken
ihr Revier ab. "Leider kann man balzende Rebhühner immer seltener
vernehmen", sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier
Stiftung. "Europaweit hat ihr Bestand seit 1980 um dramatische 94
Prozent abgenommen."
Die guten Zeiten der Rebhühner endeten in den 1970er Jahren; durch
Veränderungen in der Landwirtschaft wurde ihr Leben härter. Es klingt
paradox, aber die großen Felder, die heute das Bild bestimmen, engen
den Lebensraum der Feldhühner ein. "Grenzlinien, die früher durch
strukturreiche Landschaften vorgegeben waren, sind für Rebhühner
überlebenswichtig", sagt Kinser. Zwischen diesen Grenzen finden sie
Schutz vor ihren Feinden und Nahrung für die Küken. Auch der Einsatz
von Pestiziden spielt beim Bestandsrückgang der Feldhühner eine
immens große Rolle. "Wildkräuter als Nahrungsquelle verschwinden von
der Bildfläche", sagt der Experte. Insektizide vernichten das Futter
der Küken - ohne Insekten als Eiweißlieferanten verhungern sie.
Damit das Rebhuhn wieder auf die Beine kommt, unterstützt die
Deutsche Wildtier Stiftung jetzt ein Schutzprojekt der Universität
Göttingen. "Um eine verlässliche Bestandsaufnahme der Rebhühner im
Raum Göttingen zu bekommen, ziehen wir in Teams los und zählen sie
nach Sonnenuntergang", erklärt Projektleiter Dr. Eckhard Gottschalk
von der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität. Mit Hilfe
eines Lautsprechers werden die Hühner von einem vorher aufgenommen
Hahn-Balzruf angelockt. Die Rebhuhnkartierung findet auf einer Fläche
von rund 100 Quadratkilometer statt. Ziel: "In unseren
Untersuchungsgebieten wollen wir in den kommenden Jahren den
Lebensraum der Rebhühner verbessern und gleichzeitig ihren
Brutbestand regelmäßig ermitteln", so Gottschalk weiter.
Und wie zählt man Rebhühner? Richtig: Jedes »Kirr-ek« verrät im
Frühjahr einen Rebhahn und ein potentielles Brutpaar. Tipp: Hören Sie
sich den Balzlaut einmal an, damit Sie ihn in der Natur erkennen.
Dafür auf https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/rebhuhn
gehen und bei "Rufender Hahn" klicken.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell