PresseKat - 43 Millionen Privathaushalte im Jahr 2035

43 Millionen Privathaushalte im Jahr 2035

ID: 1461379

(ots) - Die Zahl der Privathaushalte wird bis 2035
weiter steigen. Das zeigt die neue Haushaltsvorausberechnung des
Statistischen Bundesamtes (Destatis). Bereits im Jahr 2015 hatte es
in Deutschland 40,8 Millionen Haushalte gegeben. Ihre Zahl dürfte bis
2035 auf 43,2 Millionen anwachsen.

Zwei Faktoren werden die Entwicklung der Privathaushalte in den
kommenden zwei Jahrzehnten entscheidend prägen: Veränderungen in der
Altersstruktur und Größe der Bevölkerung einerseits sowie der Trend
zu kleineren Haushalten andererseits. Allein aufgrund der
angenommenen Bevölkerungsentwicklung würde die Haushaltszahl im Jahr
2035 mit 41,5 Millionen um rund 760 000 höher sein als im Jahr 2015.
Der Trend zu mehr Ein- oder Zweipersonenhaushalten würde zusätzlich
für weitere 1,6 Millionen Haushalte sorgen.

Die Zahl der Menschen, die in Ein- oder Zweipersonenhaushalten
leben, dürfte dabei von rund 45 Millionen im Jahr 2015 auf etwa 50
Millionen im Jahr 2035 zunehmen. Knapp 26 Millionen von ihnen würden
dann 60 Jahre oder älter sein. Das wären 5,5 Millionen mehr als im
Jahr 2015 (20,5 Millionen 60-Jährige und Ältere).

Die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr Mitgliedern, die vor
allem aus Familien mit Kindern bestehen, wird dagegen von 2015 bis
2035 von 9,9 auf 8,8 Millionen zurückgehen. Der Trend zur Abnahme der
Zahl der Haushalte mit mehr als zwei Personen hat sich zuletzt leicht
abgeschwächt, da die Eheschließungen und Geburten gestiegen sind.
Jedoch würde die Zahl der Menschen in größeren Haushalten schon
allein aufgrund der Verschiebungen in der Altersstruktur der
Bevölkerung voraussichtlich um 1,3 Millionen auf 35,3 Millionen
sinken.

Regionale demografische Unterschiede werden sich auch auf die
künftige Entwicklung der Privathaushalte auswirken. Während die Zahl
der Haushalte in den westdeutschen Flächenländern von 2015 bis 2035




voraussichtlich um 7 % und in den Stadtstaaten sogar um 13 % steigen
wird, wird sie in den ostdeutschen Flächenländern um circa 3 %
abnehmen.

Methodische Hinweise

Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf die
Haushaltsvorausberechnung 2017. Diese liegt in zwei Varianten vor. In
der Trendvariante werden die langfristigen Veränderungen in der
Verteilung der Bevölkerung nach Haushalten unterschiedlicher Größe
fortgeschrieben. Daneben wurde auch eine Status-quo-Variante
berechnet, in der die Ausgangsverhältnisse im
Haushaltsbildungsverhalten konstant gehalten wurden. Beide Varianten
spiegeln die Auswirkungen der künftigen Bevölkerungsentwicklung auf
die Haushaltszahl und -struktur wider. Die Trendvariante
berücksichtigt darüber hinaus die Verhaltensänderungen der
Bevölkerung bei der Bildung der Privathaushalte und stellt somit ein
umfassenderes Zukunftsmodell dar.

Grundlagen dieser Modellrechnungen sind die Angaben aus dem
Mikrozensus zur Entwicklung der Privathaushalte in den Jahren 1991
bis 2015 und die Ergebnisse einer aktualisierten Variante der 13.
koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. Die aktualisierte
Variante fußt auf dem Bevölkerungsbestand zum 31.12.2015 und ist an
diejenige Variante der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung
(damals auf Basis des Bevölkerungsbestands zum 31.12.2013) angelehnt,
in der von Konstanz der demografischen Trends und einer stärkeren
Zuwanderung mit einer langfristigen jährlichen Nettozuwanderung von
200 000 Personen ausgegangen wird. Die ursprünglichen Annahmen zur
Entwicklung der Geburtenhäufigkeit und Sterblichkeit wurden an die
aktuellen Geburten- und Sterberaten 2015 angepasst und zur
Nettozuwanderung wurden in den Jahren 2016 bis 2018 höhere Werte
angenommen. Der Saldo der Zu- und Fortzüge geht in der aktualisierten
Variante von 750 000 im Jahr 2016 schrittweise auf 200 000 im Jahr
2021 zurück und bleibt anschließend konstant. Damit wurde eine
adäquate Datengrundlage für die Haushaltsvorausberechnung geschaffen.
Die aktualisierten Berechnungen zeigen nach wie vor, dass der
Bevölkerungsbestand zunächst ansteigen, dann jedoch bis 2060 sinken
wird, wenn auch weniger stark als bisher vorausberechnet. Im Hinblick
auf die Alterung der Bevölkerung ergeben sich weniger Veränderungen,
sie wird nach der aktualisierten Berechnung ähnlich schnell
voranschreiten wie bisher abgenommen.

Die langfristigen Vorausberechnungen zeigen die Auswirkungen
bereits angelegter Strukturen sowie erkennbarer und belegbarer
Veränderungen auf die künftige Entwicklung der Bevölkerung und
Privathaushalte. Sie können nicht die Zukunft vorhersagen, liefern
jedoch quantitative "Wenn-Dann-Aussagen". Dabei stützen sie sich auf
eine fundierte Datengrundlage, welche die Ableitung der Annahmen über
die künftige Entwicklung der demografischen Faktoren erlaubt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.


Weitere Auskünfte gibt:
Olga Pötzsch,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 33 04,
www.destatis.de/kontakt



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Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de

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Datum: 28.02.2017 - 08:00 Uhr
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