PresseKat - Asklepios Klinik Nord - Heidberg: Hilfe für ein afghanisches Mädchen aus Kabul / Nach sechsstündi

Asklepios Klinik Nord - Heidberg: Hilfe für ein afghanisches Mädchen aus Kabul / Nach sechsstündiger OP kann Oranoos wieder sehen (FOTO)

ID: 1461486

(ots) -
Im Spielzimmer der Kinder- und Jugendklinik der Asklepios Klinik
Nord sitzt die vierjährige Oranoos aus Afghanistan, um sich noch
einmal vom Ärzteteam der Abteilungen Mund-, Kiefer und
Gesichtschirurgie, der Neurochirurgie, Neuropädiatrie sowie der HNO
und Augenklinik zu verabschieden. Das Mädchen kam im Dezember 2016
mit einer ausgedehnten und sehr seltenen frontalen Enzephalozele im
Bereich der Nasenwurzel und des Stirnbeins - hierbei wölben sich
Hirnteile nach außen - in die Heidberger Kinderklinik. Eine dadurch
bedingte Augenfehlstellung führte zudem dazu, dass das Mädchen seit
seiner Geburt kaum in der Lage war, seine Augen richtig zu öffnen, um
zu sehen.

In ihrem Heimatland hatte Oranoos aufgrund der medizinischen
Versorgungsverhältnisse vor Ort keine Chance auf eine angemessene
Behandlung. Eine neurochirurgische Operation einer frontalen
Enzephalozele, bei der sich Hirnteile nach außen vorwölben, ist sehr
anspruchsvoll und setzt sowohl ärztlich als auch instrumentell sehr
viel voraus. Ein operativer Eingriff, der dem Mädchen langfristig
helfen sollte, war in Kabul unmöglich.

"Der Schädelknochen richtete sich wie eine 'Sprungschanze' nach
vorn" Durch die organisatorische und finanzielle Unterstützung der
Hilfsorganisation Amyal e. V. hatte Oranoos die Möglichkeit, nach
Deutschland zu reisen und sich den Fachspezialisten des Kopfzentrums
der Asklepios Klinik Nord - Heidberg vorzustellen. "Uns war sofort
klar, dass das Mädchen dringend operiert werden muss, um weitere
Infektionen, die unter anderem zu einer lebensbedrohlichen
Hirnhautentzündung führen können, zu verhindern aber auch, um dem
Mädchen das Sehen und eine verbesserte Lebensqualität zu
ermöglichen", so Prof. Dr. Paul Kremer, Chefarzt der
neurochirurgischen Abteilung der Asklepios Klinik Nord - Heidberg.




"Bei der kleinen Patientin hat sich der Schädelknochen wie eine
'Sprungschanze' nach vorn gerichtet, dadurch konnte das Gehirn nach
vorn auswölben. Es bestand kein abgeschlossener Bereich zwischen Nase
und Gehirn", berichtet der Chefarzt weiter. Das Ärzteteam erhielt
bereits vor Oranoos Anreise Fotos des kleinen Mädchens, um sich einen
ersten Eindruck verschaffen zu können. Die Experten zögerten nicht
lange und willigten ein, das Mädchen im Heidberger Krankenhaus zu
behandeln. Die Kosten für den operativen Eingriff sowie für die
Nachbehandlung trug das Krankenhaus. "Über die rasche Zusage für
diesen dringlichen humanitären Einsatz habe ich mich sehr gefreut und
die Kollegen der Asklepios Klinik Nord - Heidberg in dieser Situation
nicht nur als sehr gute Fachmediziner, sondern auch als sehr
mitfühlende Ärzte erlebt", sagte Dr. Mehraban Mehrain,
Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der
Hilfsorganisation Amyal e. V.

"Jetzt bin ich hübsch"

Die sechsstündige Operation verlief sehr gut, sodass Oranoos
entlassen werden konnte, um sich bei ihrer Pflegefamilie weiter zu
erholen. Als das Mädchen das erste Mal in den Spiegel blicken durfte,
sagte es stolz: "Jetzt bin ich hübsch." Die Nachuntersuchungen
zeigten einen sehr guten Heilungsprozess. Um die Augen und ihre
Sehfähigkeit weiter zu trainieren, erhielt Oranoos zudem eine Brille.
Das tapfere Mädchen hat nun seine Reise zu seiner siebenköpfigen
Familie nach Kabul angetreten - dort ist man sehr dankbar für den
Einsatz der Asklepios Klinik Nord - Heidberg und der
Hilfsorganisation Amyal e. V.

Ãœber Amyal e. V.

Amyal (Wünsche oder Hoffnungen) e. V. ist in Deutschland als
gemeinnütziger Verein eingetragen und in Kabul als NGO registriert.
Die Hilfsorganisation ermöglicht akut notleidenden afghanischen
Kindern medizinische Versorgung, Operationen und Bildung. Amyal e. V.
hilft unabhängig von religiösen oder politischen Interessen.
www.amyal.org



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