(ots) - Am 27. Februar 2017 wandte sich der
Systemic Risk Council (SRC) mit einer Grundsatzerklärung an die
Finanzminister, Staatsoberhäupter, Finanzchefs und Vorsitzende der
Legislativausschüsse der G20-Staaten.
"Der SRC hat unsere Ansicht zu den wichtigsten Komponenten für ein
sicheres Finanzsystem auf Papier festgehalten", erklärte Sir Paul
Tucker, Vorsitzender des SRC. Er sagte weiter: "Angesichts der
fortdauernden Debatten auf globaler Ebene, der potentiellen
Veränderungen in der US-Politik bei der Systemstabilität und der
anhaltenden Probleme in Europa, steht der SRC bereit, um konkrete
Kommentare und Empfehlungen zu geben, damit sich politische
Entscheidungsträger weiterhin für ein starkes Finanzsystem
einsetzen."
Der Systemic Risk Council wurde vom CFA Institute gegründet, einer
weltweiten Organisation mit über 147.000 Investmentexperten, die sich
für die Interessen von Investoren einsetzen und Maßstäbe für die
professionelle Exzellenz im Finanzsektor setzen.
In ihrer Grundsatzerklärung hob der SRC die enorme Bedeutung der
fünf Grundpfeiler des globalen Reformprogramms hervor:
1. Anordnung einer deutlich höheren Common Tangible Equity für
Banken, um das Bankrottrisiko zu senken, wobei einzelne Unternehmen
mehr Eigenkapital beisteuern müssen, damit die sozialen und
ökonomischen Folgen eines Bankenbankrotts für sie schwerer wiegen;
2. Verpflichtung für Banking-Mittelsmänner, deren
Liquiditätsrisiko materiell zu verringern;
3. Befähigung für Behörden, eine systemweite Ansicht zu vertreten,
über die sie die Belastbarkeit aller Mittelsmänner und
Marktaktivitäten unabhängig von deren formellen Art gewährleisten
können, die materiell für die Belastbarkeit des Systems in ihrer
Gesamtheit relevant sind;
4. Vereinfachung des Netzwerks der Erkennung unter den
Mittelsmännern über ein Mandat, über das soweit wie möglich eine
zentrale Abwicklung von Derivattransaktionen vonseiten zentraler
Gegenparteien erfolgt, die über alle Maßen belastbar sind; und
5. Umsetzung von erweiterten Regelwerken zur Klärung von
Finanzmittlern jeglicher Form, Größe und Nationalität, damit selbst
in einer Krisenzeit wichtige Dienste für Privatpersonen und
Unternehmen ohne Solvenzhilfe für Steuerzahler aufrechterhalten
werden - ein System, bei dem Anleihegläubiger angelockt werden,
anstatt dass eine Bank in den Notverkauf flüchtet.
Der SRC mahnt an, dass sich derzeit angesichts der Schuldenkrise
und der makroökonomischen Ungleichgewichte nicht ausgeruht werden
oder das globale Reformprogramm gelockert werden darf, um
Krisensituationen auf dem Weg zur Erholung abzudämpfen. Es sollte
sich weiterhin vorrangig um die Stabilität des Finanzsystems
gekümmert werden.
Die ungekürzte Version der Grundsatzerklärung finden Sie hier: htt
p://www.systemicriskcouncil.org/wp-content/uploads/2017/02/Systemic-R
isk-Council-Policy-Statement-to-G20-Leaders.pdf.
Anmerkung für Redakteure:
Der unabhängige, überparteiliche Systemic Risk Council
(www.systemicriskcouncil.org) wurde gegründet, um die
ordnungspolitische Reform in den USA und an den globalen
Kapitalmärkten hinsichtlich des Systemrisikos zu überwachen und
anzutreiben. Der SRC wird vom CFA Institute finanziert, ein globaler
Verbund von mehr als 147.000 Investmentexperten, die sich für die
Interessen von Investoren einsetzen und Maßstäbe für die
professionelle Exzellenz im Finanzsektor setzen. Der SRC arbeitet auf
gemeinschaftliche Weise und einigt sich gemeinsam auf Empfehlungen.
Die Erklärungen, Dokumente und Empfehlungen des privaten,
ehrenamtlichen SRC entsprechen nicht in allen Fällen den Ansichten
des CFA Institute.
Mitglieder des Systemic Risk Councils
Chair (Vorsitzender): Sir Paul Tucker - Akademiker an der Harvard
Kennedy School und ehemaliger Deputy Governor der Bank of England
Chair Emeritus: Sheila Bair - Hochschulpräsidentin am Washington
College und ehemalige Vorsitzende der FDIC
Senior Advisor: Jean-Claude Trichet - ehemaliger Präsident der
Europäischen Zentralbank
Senior Advisor: Paul Volcker - ehemaliger Vorstandsvorsitzender
der Fed
Reine Mitglieder:
Brooksley Born - ehemalige Vorsitzende der US-Behörde Commodity
Futures Trading Commission
Baroness Sharon Bowles - ehemalige Abgeordnete des Europäischen
Parlaments und ehemalige Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft
und Währung vom Europaparlament
Bill Bradley - ehemaliger US-Senator
William Donaldson - ehemaliger Vorsitzender der US-Behörde
Securities and Exchange Commission
Jeremy Grantham - Mitbegründer und Chief Investment Strategist von
Grantham May Van Otterloo
Richard Herring - The Wharton School, University of Pennsylvania
Simon Johnson - Massachusetts Institute of Technology, Sloan
School of Management
Jan Pieter Krahnen - Professor für Kreditwirtschaft und
Finanzierung an der Goethe-Universität in Frankfurt und Direktor des
Centres for Financial Studies
Sallie Krawcheck - Vorsitzende, Ellevate, Former Senior Executive,
Citi und Bank of America Wealth Management
Lord John McFall - ehemaliger Vorsitzender des britischen House of
Commons Treasury Committee
Ira Millstein - Senior Partner von Weil Gotshal & Manges LLP
Paul O'Neill - ehemaliger Chief Executive Officer von Alcoa und
ehemaliger US-Finanzminister
John Reed - ehemaliger Vorsitzender und Geschäftsführer von
Citicorp und Citibank
Alice Rivlin - Brookings Institution und ehemalige
Vize-Vorstandsvorsitzende der Fed
Kurt Schacht - Managing Director der Standards and Advocacy
Division am CFA Institute
Chester Spatt - Tepper School of Business, Carnegie Mellon
University, ehemaliger Chief Economist der Securities and Exchange
Commission
Lord Adair Turner - ehemaliger Vorsitzender der britischen
Financial Services Authority und ehemaliger Vorsitzender des
Financial Stability Boards vom Standing Committee on Supervisory and
Regulatory Cooperation
Nout Wellink - ehemaliger Präsident der niederländischen
Zentralbank und ehemaliger Vorsitzender des Basel Committee on
Banking Supervision
* Die Zugehörigkeiten werden nur zu Erkennungszwecken angegeben.
SRC-Mitglieder vertreten ihre Ansichten als unabhängige Personen. Die
Aussagen in diesem Brief beruhen auf ihren persönlichen Ansichten und
nicht den Ansichten der Organisationen, für die sie tätig sind.
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